Für die Plattenhardter steht im morgigen Bezirksliga-Derby gegen Möhringen viel auf dem Spiel.

Filder - Für Spannung ist am morgigen Sonntag in der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga aus Filder-Sicht durchaus gesorgt. So ist das Derby zwischen dem TSV Plattenhardt und der Spvgg Möhringen zugleich das Spitzenspiel des 14. Spieltags – der Dritte empfängt den Vierten. Der SV Vaihingen hat den ungeschlagenen Überraschungstabellenzweiten GFV Ermis Metanastis zu Gast. Zeitgleich wollen die im Abstiegskampf steckenden TSV Bernhausen und TSV Rohr ihre Durststrecken beenden. Spielbeginn ist jeweils um 14.30 Uhr.

 

Plattenhardter dürfen sich keine Punktverluste mehr leisten

TSV Plattenhardt – Spvgg Möhringen: Keine Frage: für die morgigen Gastgeber steht im Verfolgerduell zwischen dem Dritten und Vierten des Klassements im Weilerhau eine Menge auf dem Spiel. Nach zuletzt zwei Niederlagen hintereinander ist die Kluft für den TSV Plattenhardt zur Tabellenspitze auf den führenden SC Stammheim auf elf Zähler angewachsen. Acht Punkte beträgt der Rückstand bereits zum Tabellenzweiten GFV Ermis Metanastis Stuttgart. Der Plattenhardter Coach Sascha Krammer weiß angesichts dessen, was die Stunde im Derby geschlagen hat: „Im Prinzip dürfen wir uns überhaupt keine weiteren Punktverluste mehr erlauben“, sagt er. Zumindest dann nicht, wenn sich der einstige Titelfavorit noch halbwegs realistische Aufstiegschancen bewahren will.

Und so ist es ein Stück weit aus Plattenhardter Sicht fast als Ironie des Schicksals zu bezeichnen, dass nun ausgerechnet das Kräftemessen mit dem Gast aus Möhringen auf dem Programm steht. Der ist nach seinem jüngsten 4:1 gegen die Spvgg Cannstatt nun schon seit acht Spielen ohne Niederlage und dürfte wohl mit einem dementsprechenden Selbstvertrauen ausgestattet auftreten. „Wir müssen jetzt raus aus unserem Jammertal“, fordert Krammer, der bei diesem Unterfangen auch auf die eigene Heimstärke setzt. In der Heimtabelle belegen die Filderstädter aktuell immerhin den zweiten Rang, fünf Siege und nur eine Niederlage vor eigener Kulisse stehen dort für sie zu Buche.

Kein Zweifel: ein „Dreier“ ausgerechnet beim Filder-Rivalen würde den Gästen von der Hechinger Straße besonders süß schmecken – würden sie ihren Kontrahenten in der Tabelle doch überholen. Doch im Vorfeld der Begegnung tritt der Möhringer Trainer Karl-Heinz Fuhrmann erstaunlicherweise verbal auf die Euphoriebremse. „Klar würden uns diese Zähler immens gut tun, zuvorderst, um unserem Saisonziel Klassenverbleib einen weiteren Schritt näherzukommen“, sagt der Möhringer Coach. Priorität lege er aber vor allem darauf, dass „wir erneut unsere individuelle und mannschaftliche Qualität auf dem Platz abrufen“, sagt Fuhrmann. Die drei Punkte würde er unabhängig davon natürlich trotzdem gerne aus Plattenhardt mitnehmen.

Vaihinger sehen sich nicht als krassen Außenseiter

SV Vaihingen – GFV Ermis Metanastis Stuttgart: Nach dem 4:1-Derbysieg in Rohr bietet sich dem SV Vaihingen nun die Gelegenheit, mit einem Heimerfolg nicht nur den eigenen Lauf mit zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen fortzusetzen, sondern dazu auch noch ein dickes Ausrufezeichen zu setzen. Denn mit dem Aufsteiger und Tabellenzweiten GFV Ermis Metanastis gastiert am Schwarzbach die bisherige Überraschungsmannschaft in dieser Runde. Sie ist zudem als einziges Team der Staffel noch ohne Niederlage. Erstaunliche acht Siege und vier Remis hat der drei Zähler hinter dem Spitzenreiter Stammheim liegende Neuling bislang verbucht. Mit 33 Treffern stellt er zudem die Torfabrik der Liga.

Doch trotz dieser beeindruckenden Zahlen sieht der Vaihinger Abteilungsleiter Peter Breuer das eigene Aufgebot gleichwohl nicht als krassen Außenseiter, wie er betont. Gespeist wird dieses Selbstvertrauen wohl auch vom Umstand, dass die Elf von Trainer Stephan Tregel zuletzt zwei Siege hintereinander gelandet hat und auf den siebten Rang geklettert ist. Gegenüber der Vorwoche stehen Tregel nun der Teamsenior Giampiero Lapeschi sowie Maximilian Mahler wieder zur Verfügung. Auf der Gästeseite fehlen Onur Colaklar und Erdem Ürün nach Gelb-Rot jeweils gesperrt.

Den Filderstädtern hilft nur ein Sieg

TSV Bernhausen – Croatia Stuttgart: Nur ein Erfolgserlebnis gegen den Tabellenelften Croatia Stuttgart hilft den seit sieben Spielen sieglosen Filderstädtern, den Abstand zum Mittelfeld nicht noch weiter anwachsen zu lassen – das weiß auch der Trainer Peter Weinmann. Aktuell steht der Vorjahres-Abschlussdritte als Drittletzter am anderen Ende der Tabelle. „Unsere Lage ist zwar ernst – blinder Aktionismus hilft uns aber nicht weiter. Wir müssen stattdessen weiter ruhig bleiben und einfach schauen, dass wir in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause noch möglichst viele Punkte holen“, sagt Weinmann. Insofern geht es für den Vorjahresaufsteiger aus Filderstadt in seiner morgigen Heimpartie um deutlich mehr als um die drei Zähler. Erst recht, weil sich die Gäste auf fremden Geläuf bislang regelmäßig schwer getan haben. Aus seinen bisherigen sechs Gastspielen hat Croatia erst einen einzigen Zähler geholt und liegt momentan auf dem letzten Platz der Auswärtstabelle.

Kopfzerbrechen bereitet Weinmann obendrein aber auch die hartnäckig schlechte Personalsituation seines Kaders, der seiner Meinung nach die jüngste 3:6-Auswärtspleite in Sillenbuch zumindest ein Stück weit geschuldet war. „Aktuell fällt uns eine halbe Mannschaft verletzungsbedingt aus“, sagt Weinmann. Immerhin: in Daniel Till, der in der Vorwoche gefehlt hat, steht ihm diesmal wieder ein Leistungsträger mehr zur Verfügung.

Heinz Rebentisch ist nach wie vor optimistisch

MTV Stuttgart – TSV Rohr: Immerhin: seinen Optimismus hat Heinz Rebentisch trotz der sportlichen Misere seiner Mannschaft noch nicht verloren. So biete der jetzige Auftritt im Kellerduell beim Vorletzten MTV Stuttgart „die ultimative Chance, endlich die langersehnte Trendwende zu schaffen“, sagt der Coach des Tabellenletzten TSV Rohr. Gelänge den Seinen tatsächlich der erste Saison-Auswärtssieg, dann hätte das Filderteam seinen aktuellen Sechs-Punkte-Rückstand auf die Nordstuttgarter halbiert. Jedoch: sollte die Angelegenheit im ersten Auftritt nach der 1:4-Heimpleite gegen den SV Vaihingen – gleichsam die neunte Niederlage in Serie – ebenfalls schief gehen, wäre dies ein weiterer herber Schlag ins Kontor.

Doch nicht genug, dass die tabellarische Ausgangssituation alleine schon genügend Brisanz in Rohr bietet – gleiches gilt auch für die personelle Seite. Zwar stehen Rebentisch der zuletzt fehlende Mannschaftskapitän Marlon Stoll sowie Tobias Müller und Dominik Hindermann wieder zur Verfügung. Ausfallen wird demgegenüber jedoch ein anderes Trio: Ilir Memaj, Ricardo Lungo und Mark Berisha, die sich im Derby gegen Vaihingen jeweils Rot eingehandelt hatten. Wie lange sie fehlen werden, ist offen. Urteile des Sportgerichts liegen noch keine vor.