Die Vorschau zum 14. Spieltag mit Fokus auf die Filderteams.

Filder - Das Spitzenduell zwischen dem neuen Tabellenführer TSV Plattenhardt und dem Viertplatzierten Türkspor Stuttgart steht im Vordergrund des 14. Spieltags der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga (Sonntag, 14 Uhr). Überhaupt steigt zwei Wochen vor dem Beginn der Winterpause die Spannung. Die ersten fünf Mannschaften des Klassements sind dicht beisammen. Jede von ihnen kann sich noch Chancen ausrechnen, als Erster ins neue Jahr zu gehen. Auch der SV Bonlanden, der aktuell beim Letzten antritt. Und ebenso der zuletzt gestürzte Aufstiegsfavorit NAFI Stuttgart, dem nun die Spvgg Möhringen zusetzen will.

 

TSV Plattenhardt – Türkspor Stuttgart

Man kann mit Fug und Recht von einem Topspiel sprechen, wenn der Tabellenführer auf den Viertplatzierten trifft. So sieht es auch Sascha Krammer, die eine Hälfte des Plattenhardter Trainergespanns. „Wenn man den bisherigen Saisonverlauf betrachtet, trifft diese Einordnung absolut zu“, sagt er. Und in den vergangenen Wochen hat sich seine Mannschaft die Position als Ligaprimus durch beständig gute Leistungen auch redlich verdient. Zuletzt gelang den Filderstädtern in Sillenbuch ein 6:0. „Mit einem solchen Zwischenstand hätte wohl niemand gerechnet – wir am wenigsten“, sagt Krammer, „aber natürlich genießen wir den aktuellen Moment.“

Gegen Türkspor Stuttgart wollen die Plattenhardter nun da weitermachen, wo sie zuletzt aufgehört haben: hinten gut stehen und vorne treffen. Mindestens ein Punkt soll so laut Krammer im heimischen Stadion bleiben, „wir nehmen aber gerne auch mehr“. Dabei ist der Einsatz der Abwehrspieler Erdal Tunc und Philipp Mantilla Mayans fraglich. Beide gingen angeschlagen aus der letztwöchigen Partie. Und der Gegner Türkspor, der über eine hohe individuelle Klasse in der Offensive verfügt, wird jede noch so kleine Schwäche im Mannschaftsverbund der Plattenhardter ausnutzen – da ist sich Krammer sicher. „In der Vorwärtsbewegung wollen die Jungs von Türkspor sicher ihre Stärken ausspielen. Da müssen wir kompakt dagegenstehen. Ich erwarte ein ganz schwieriges Spiel“, sagt er.

Croatia Stuttgart – SV Bonlanden

Ein einziges Tor ist es, das den SV Bonlanden derzeit von dem mit ihm punktgleichen Tabellenführer TSV Plattenhardt trennt. So muss sich der Landesliga-Absteiger momentan mit der Position des Verfolgers zu-frieden geben – was sich an diesem Sonntag aber ändern könnte. Beim Schlusslicht Croatia Stuttgart haben die Schwarz-Weißen die wohl deutlich leichtere Aufgabe als ihr Filderstädter Ortsnachbar. „Vom Papier her sind die Kräfteverhältnisse klar verteilt“, sagt der Trainer Klaus Kämmerer mit Blick auf die eigene Partie, fügt jedoch an: „Croatia steht mit dem Rücken zur Wand. Solche Gegner sind immer gefährlich.“ Zumal auf einem Geläuf wie jenem, auf dem das Spiel stattfindet. Der Kunstrasen im Stuttgarter Westen ist klein. Die Gastgeber stehen dort in der Regel sehr kompakt. „Das sind durchaus unangenehme Rahmenbedingungen. Den Abwehrriegel von Croatia muss man erst einmal knacken“, sagt Kämmerer, der eine körperbetonte und kräftezehrende Begegnung erwartet.

Negativ auswirken könnte sich für die Bonlandener, dass sie tags zuvor, am Samstagabend, ihre Weihnachtsfeier haben. Einer Verlegung der Begegnung hat Croatia nicht zugestimmt. „Das ist verständlich. Jetzt müssen wir uns eben mit der Situation arrangieren“, sagt Kämmerer, der wie befürchtet auf seinen Mittelfeldmann Steffen Schmidt verzichten muss. Bei dem 24-Jährigen hat sich der Verdacht auf eine Bänderriss im Sprunggelenk bestätigt.

MTV Stuttgart – TSV Rohr

Im Duell des Tabellenachten mit dem Tabellensiebten geht es darum, wer sich weiter in der oberen Hälfte des Klassements festsetzen kann. Während der TSV Rohr bei diesem Vorhaben zuletzt dem Landesliga-Absteiger SC Stammheim unglücklich mit 3:4 unterlag, schaffte der MTV Stuttgart mit einem 1:1-Remis gegen den SV Bonlanden einen Achtungserfolg. Zudem hat das Team vom Kräherwald in Raphael Hahn einen der seit Jahren besten Torjäger in seinen Reihen. „Ihn müssen wir aus dem Spiel nehmen“, sagt der Rohrer Co-Trainer Panagiotis Andreadis. Generell sei es wichtig, auf dem kleinen Kunstrasenplatz des Gegners kompakt zu stehen. Das primäre Ziel sieht Andreadis darin, kein Gegentor zu bekommen. „Wenn wir das schaffen, ist das schon die halbe Miete. Weil vorne machen wir die Dinger immer rein“, sagt er.

Außer dem verletzten Bilal Hussein fallen aber der Torhüter Kai Hansen (privat verhindert) und der Abwehrspieler Dirk Lange (Urlaub) aus. Andreadis bleibt dennoch zuversichtlich. Seine Einschätzung: „Wir werden auch so eine schlagkräftige Truppe auf dem Platz haben.“

Spvgg Möhringen – NAFI Stuttgart

Bisher waren sie Tabellenführer und galten als Aufstiegsfavorit, die Kicker von NAFI Stuttgart. Das Team aus dem Stuttgarter Norden spielte eine starke Saison – bis es zuletzt mit zwei Niederlagen beim TSV Plattenhardt (0:2) und zuletzt gänzlich unerwartet gegen den SSV Zuffenhausen (2:3) ins Straucheln kam. Man kann also von einer Formkrise sprechen, in der sich die Gäste zurzeit befinden. Und genau darin sieht Martin Homm, der Interimstrainer der Spvgg Möhringen, die Chance, mit seiner Mannschaft gegen den scheinbar übermächtigen Gegner zu bestehen. „Die vergangenen Ergebnisse von NAFI haben uns überrascht. Das stimmt uns für unser jetziges Spiel positiv“, sagt Homm – zumal die eigene Leistungskurve gerade klar nach oben geht. Nach zwei deutlichen Siegen gegen denselben SSV Zuffenhausen (5:0) sowie den FC Stuttgart-Cannstatt (6:1) befinden sich die Möhringer ihrerseits im Aufwind und haben die Abstiegsränge verlassen.

„Wir haben momentan einen Lauf; das kann man schon so sagen. Genau da möchten wir nun anknüpfen“, sagt Homm, der zudem weiter an der Umsetzung seiner konkreten Spielidee arbeiten will. „Eng am Mann bleiben“, fordert er, „dann kann unser Gegner seine Angriffe über die Flügel nicht so konsequent nach vorne spielen, wie er es sonst gerne macht.“ Schaffen es die Möhringer also, diesen Angriffsfußball zu unterbinden, könnte etwas Zählbares herausspringen, meint Homm. Seine Einschätzung: „Auch NAFI muss erst einmal in Möhringen gewinnen.“