Die Vorschau zum 22. Spieltag mit Fokus auf die Filderteams.

Filder - Nach dem Derby ist vor dem Derby – das gilt für die Fußballer des TSV Plattenhardt. Das Filderstädter Ortsduell mit dem SV Bonlanden haben die Weilerhau-Kicker in der Bezirksliga gerade hinter sich, nun geht es für sie an diesem Sonntag (15 Uhr) zum nächsten Filderrivalen nach Rohr. Der SV Bonlanden empfängt derweil den Vorletzten SSV Zuffenhausen und hofft, dass der nicht zum Stolperstein wird. Auch die im Aufwind befindlichen Möhringer müssen gegen ein Team aus dem Stuttgarter Norden ran: Sie peilen in Feuerbach die nächsten Punkte an.

 

SV Bonlanden – SSV Zuffenhausen

Drei Punkte im Vorbeigehen? Nein, so leicht wird die Aufgabe für die Bonlandener Kicker sicherlich nicht werden. Auch wenn die Gäste aus dem Stuttgarter Norden aktuell nur den vorletzten Platz belegen. „Der SSV Zuffenhausen ist nicht so schwach, wie es der Tabellenstand vermuten lässt“, sagt der Trainer Klaus Kämmerer. Und deshalb nehmen er und die Seinen den Gegner auch nicht auf die leichte Schulter. Zumal: ein Ausrutscher wäre fatal. Bei inzwischen fünf Punkten Rückstand auf den Ersten NAFI Stuttgart stehen die Filderstädter im Aufstiegsrennen unter Erfolgszwang. Schon das 3:3 zuletzt in Plattenhardt tat weh. Man habe unnötig zwei Punkte verschenkt, sagt der Coach. Der Stimmung im Training habe das aber keinen Abbruch getan. Von Frust keine Spur. „Wir waren ja die bessere Mannschaft“, sagt Kämmerer. „Wir wissen, woran es lag.“ Der Rückstand nach ganz vorne sehe zwar groß aus, bei neun ausstehenden Begegnungen sei das aber noch keine Entscheidung im Titelkampf. Zumal der SV Bonlanden am 23. April NAFI noch zum direkten Duell empfängt.

Zuvor gilt es aber, die Hausaufgaben zu erledigen. Besser als vor Wochenfrist. „Wir müssen vor allem auf die Konter der Zuffenhausener aufpassen“, sagt Kämmerer. Und auf Martin Mataija, mit bislang elf Treffern in dieser Saison der erfolgreichste Schütze der Gäste.

Für den rotgesperrten Ronald Ried könnte Andreas Pottmeyer neben Benjamin Taubald in der Innenverteidigung auflaufen. Anstelle des verletzten Keepers Dustin Müller (Muskelfaserriss), der wohl noch ein, zwei weitere Wochen wird pausieren müssen, steht derweil erneut der Youngster Luca Wiedmann zwischen den Pfosten.

TSV Rohr – TSV Plattenhardt

Dass die Rohrer vor Wochenfrist in Obertürkheim 5:0 gewonnen und damit ihren Negativlauf von vier Niederlagen in Serie beendet haben, hat nicht nur den Trainer Moudachirou Amadou gefreut, sondern auch dessen Plattenhardter Amtskollegen Sascha Krammer. „Wer so hoch gewinnt, der stellt sich nicht hinten rein, sondern spielt mit“, sagt dieser. Und das komme zweifellos der Spielweise seiner Mannschaft entgegen.

Auf das zweite Derby binnen einer Woche freuen sich die Plattenhardter – auch wenn die eigene personelle Ausgangslage schwierig ist. Außer den Langzeitverletzten Niels Wüllbier, Christian Mayer und Patrick Dambacher fehlen morgen auch Alperen Albayrak, Christian Kienle, Nikola Prvanov und Philipp Mantilla Mayans. Alle vier weilen im Urlaub. Für Krammer aber kein Grund, Frust zu schieben. Die stattdessen geforderte junge Garde des Kaders habe zuletzt schon beim 3:3 gegen den SV Bonlanden bewiesen, dass sie in der Liga angekommen ist. Das Hinspiel haben die Plattenhardter zwar mit 5:1 gewonnen, allerdings kamen sie damals erst in der Schlussphase der Partie ins Rollen. Auch deshalb nimmt Krammer den jetzigen Gegner so ernst wie Bonlanden. Rohr sei zwar bei weitem nicht so spielstark und habe auch nicht die individuelle Klasse, gleichwohl sei die Mannschaft gefährlich. „Ein Kinderspiel wird das sicher nicht“, sagt der Plattenhardter Coach.

„Ampel noch auf Rot“

Demgegenüber treten die Gastgeber nach ihrem erwähnten jüngsten Schützenfest mit neuem Selbstvertrauen an. Die Favoritenrolle schiebt der Rohrer Co-Trainer Marcel Schlick zwar dem Gegner zu, ist aber überzeugt, dass für sein Team drei Punkte möglich sind. „Wir werden alles in die Waagschale werfen“, sagt er. Der achte Tabellenplatz, den der Aufsteiger aktuell belegt, bedeute ja noch lange nicht den sicheren Klassenverbleib. „Bei uns steht die Ampel noch auf rot. Wir wissen, dass wir noch in die Gefahrenzone abrutschen können, wenn wir nicht aufpassen“, sagt Schlick.

Personell können die Rohrer fast auf ihren kompletten Kader bauen. Einzig der Innenverteidiger Eren Sonal fällt weiter aus. Er hat sich vergangene Woche im Training einen Finger gebrochen.

Sportvg Feuerbach – Spvgg Möhringen

An der Hechinger Straße ist die Stimmung derzeit gut, bei den Spielern gleichermaßen wie beim Trainer Karl-Heinz Fuhrmann – was freilich nicht von ungefähr kommt. Erstmals seit Monaten stehen die Möhringer nicht mehr auf einem Platz der Abstiegszone. „Wir sind alle mit großer Freude dabei; es lässt sich gut arbeiten“, sagt Fuhrmann, der sich vor dem Spiel in Feuerbach in seinem eingeschlagenen Weg bestätigt fühlt. Das entwickelte Konzept werde von Woche zu Woche und Schritt für Schritt besser umgesetzt, die Akteure glauben wieder an die eigenen Stärken. Ein weiterer Punkt, der die Mannschaft stark macht: sie verstehe es, die im Training gezeigten Leistungen auch im Spiel abzurufen. Selbst gegen die Topteams NAFI Stuttgart und Türkspor Stuttgart sei das trotz der Niederlagen so gewesen.

Nicht zuletzt deshalb fährt Fuhrmann nun optimistisch in den Stuttgarter Norden, auch wenn er den Gegner nur schwer einordnen kann. Zuletzt gelang den Feuerbachern zwar gegen den SSV Zuffenhausen ein 5:1-Derbysieg, davor setzte es für das Team des Trainers Gökhan Dogan aber zwei Niederlagen – eine davon gegen den Möhringer Tabellennachbarn aus Obertürkheim.

Mit einem Sieg können sich die Möhringer weitere Luft im Abstiegskampf verschaffen. Verzichten müssen sie lediglich auf den Langzeitverletzten Thomas Brodbeck sowie den Youngster Daniel Milojkov (Zerrung).