Die Vorschau zum zwölften Spieltag mit Fokus auf die Filderteams.

Filder - Die spielfreie Spvgg Möhringen kann sich auf Platz vier mit bereits 16 Zählern das Geschehen in aller Ruhe anschauen. Für die vier anderen Filderteams der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga stehen an diesem Sonntag richtungweisende Partien an: Für den TSV Plattenhardt geht es im Verfolgerduell darum, im Aufstiegsrennen Schritt zu halten. Der in der Krise steckende TSV Bernhausen, der SV Vaihingen und der TSV Rohr kämpfen derweil gegen Abstiegssorgen an. Beginn ist jeweils um 14.30 Uhr.

 

TSV Plattenhardt – GFV Ermis Metanastis Stuttgart

Bei Begegnungen mit direkten Tabellennachbarn sprechen Trainer gerne von einem „Sechs-Punkte-Spiel“. Das Verfolgerduell im Plattenhardter Weilerhau ist ohne Zweifel ein solches: Mit einem Sieg könnten die Gastgeber ihren Rückstand zu den zweitplatzierten Griechen auf einen Zähler verkürzen, bei einer Niederlage wäre der stark gestartete Aufsteiger fürs Erste auf sieben Punkte enteilt. Freilich: der Trainer Sascha Krammer bemüht sich, keinen zu großen Druck aufzubauen. „Selbst wenn es so käme, würde mir das noch keine größeren Sorgen bereiten. Die Saison ist noch sehr lange und die Liga sehr ausgeglichen – da wird noch viel passieren“, sagt er.

Krammers Mannschaft hat sich mit zuletzt zehn Punkten aus vier Spielen wieder in Schlagdistanz zum Relegationsplatz gebracht, muss sich nun aber etwas gegen das Ermis-Offensivquartett Rafail Stavridis, Gianluca Marsiglio, Lambros Demos und Georgios Trochalos einfallen lassen. Sie haben 21 der bisher 27 Gästetreffer dieser Saison erzielt. „Vorne sind sie extrem stark. Wir müssen zusehen, dass wir sie von unserem Strafraum fern halten“, sagt Krammer, der wieder auf Nikola Prvanov (nach Urlaub) bauen kann. Hinter dem Einsatz von Robin Rueff (Nackenprobleme) steht noch ein Fragezeichen. Definitiv nicht dabei ist Xenofon Manafis (Rotsperre).

TSV Bernhausen – VfB Obertürkheim

Die äußeren Temperaturen dürften in den nächsten Wochen eher nach unten gehen. Am Fleinsbach ist dennoch die Hoffnung groß, dass die Mannschaft im November endlich sportlich heiß läuft und sich aus dem unteren Tabellendrittel schießt, in das sie sich überraschend hineinmanövriert hat. „Da sind jetzt wirklich zwölf Punkte für uns möglich. Selbst wenn es am Ende nur acht oder neun werden, kann ich damit leben, aber ich möchte sehen, dass unsere Tendenz klar nach oben geht“, sagt der Trainer Peter Weinmann mit Blick auf das anstehende Programm. Jenes beinhaltet Heimspiele gegen Obertürkheim und Croatia Stuttgart sowie Auswärtsaufgaben bei den Kellerkindern Sillenbuch und Rohr. Die Ansprache, die er an seine Mannschaft nach der 1:5-Pleite beim Spitzenreiter Stammheim gehalten hat, sei „ganz moderat“ ausgefallen, sagt Weinmann. Auch deshalb, weil die eigene Vorstellung in den ersten 45 Minuten ja gar nicht schlecht war und man darauf aufbauen könne.

Der jetzige Gegner Obertürkheim? „Das ist eine Kämpfertruppe, die technisch nicht glänzt, aber alles reinhaut, was sie hat. Wenn wir uns da nur passiv verhalten und nichts Entsprechendes dagegen halten, werden wir alt aussehen“, sagt Weinmann. Zurück ins Aufgebot kehrt Simon Hohaus nach überstandenen Knieproblemen.

SV Vaihingen – Croatia Stuttgart

Bei einer Mannschaft, die seit mittlerweile sechs Spielen auf einen Sieg wartet, sind es manchmal schon die kleinen Dinge, die einen Trainer positiv nach vorne blicken lassen: „Natürlich hätte ich gerne bereits in Sillenbuch gewonnen. Aber zumindest hat die Moral gestimmt – wir sind nach einem Rückstand zurückgekommen, und das müssen wir jetzt mit ins nächste Spiel nehmen“, sagt der Vaihinger Coach Stephan Tregel. Diese nächste Partie beschert den Tabellenachten Croatia Stuttgart als Gegner. Dabei kommt es zu einem Wiedersehen mit Holly Bokilo. Der Ex-Vaihinger belegt aktuell mit zehn Saisontreffern den zweiten Platz der Torschützenliste. „Dass er Fußball spielen kann, wissen wir. Er scheint jetzt aber auch ein bisschen an seiner Einstellung gearbeitet zu haben“, sagt Tregel, der den Kongolesen vor dessen Wechsel in der Sommerpause noch zwei Monate lang gecoacht hat, ehe Bokilo unter ihm keine Rolle mehr spielte. Der Grund: mangelnde Trainingsbeteiligung.

Die Gastgeber müssen am Sonntag auf ein Quintett verzichten: Tom Wolf (Rekonvaleszenz nach Schlüsselbeinbruch), Max Winkel (Schambeinentzündung), Fabian Rück (Gelb-Rot-Sperre) sowie die beiden Urlauber Michael Will und Giampiero Lapeschi. Der eine ist in Kanada unterwegs, der andere in Singapur.

Türkspor Stuttgart – TSV Rohr

Wenn sich eine Fußballmannschaft in einer sportlich prekären Situation befindet, dann ist es immer von Vorteil, Verantwortliche zu haben, die die Nerven bewahren. Dass sich der TSV Rohr als Schlusslicht mit sieben Niederlagen in Serie, bereits sechs Punkten Rückstand zum Vorletzten und dem peinlichen Pokalaus gegen einen B-Ligisten in einer schwierigen Lage befindet, ist Fakt. Da ist es ganz gut, dass der Trainer Heinz Rebentisch heißt – ein Routinier mit fast drei Jahrzehnten Erfahrung als Übungsleiter, der es in seiner Karriere schon mehrfach mit vermeintlich unlösbaren Problemen zu tun hatte. „Es ist ganz klar, dass wir momentan nicht vor Selbstvertrauen strotzen. Aber ich sehe, dass meine Spieler voll mitziehen, dass sich niemand hängen lässt und dass wir uns zuletzt von Woche zu Woche stetig verbessert haben“, sagt Rebentisch. Was bei fünf der sieben Niederlagen, die jeweils nur mit einem Tor Differenz ausgefallen sind, gefehlt habe, um einen Zähler oder mehr mitzunehmen, sei nicht viel. „Wir müssen konsequenter abschließen und nicht den Ball am Fünfmeterraum noch zweimal hin- und herschieben“, sagt Rebentisch, der für das Gastspiel beim ebenfalls schwach gestarteten amtierenden Vizemeister alle Mann an Bord hat.

Der Gastgeber Türkspor belegt nach dem Ausstieg zahlreicher Leistungsträger im Sommer derzeit nur den zehnten Tabellenplatz.