Die Vorschau zum ersten Rückrunden-Spieltag mit Fokus auf die Filderteams.

Filder - Es ist der erste Rückrunden-Spieltag in der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga, und an dem stehen für ein Filder-Quartett an diesem Sonntag die letzten 90 Punktspielminuten des Jahrs auf dem Programm. Dabei steigt am Schwarzbach das prestigeträchtige Derby zwischen dem SV Vaihingen und der Spvgg Möhringen – in welchem sich die Gastgeber für ihre happige Hinrundenpleite revanchieren wollen. Im Tabellenkeller wollen derweil der TSV Bernhausen und der TSV Rohr punkten. Spielbeginn ist jeweils um 14 Uhr. Das fünfte Filderteam, der TSV Plattenhardt, hat frei.

 

SV Vaihingen – Spvgg Möhringen

Nur selten bietet sich einer unter die Räder gekommenen Mannschaft eine derart schnelle Chance zur Revanche, wie das in dieser Bezirksliga-Spielzeit der Fall ist. Gerade einmal zwei Monate sind vergangen, seit der SV Vaihingen in Möhringen eine 1:5-Schlappe hinnehmen musste. Nun kommt es bereits zum Wiedersehen. Möglich wird dies durch eine vom Bezirk im Vergleich zur Hinrunde veränderte Reihenfolge der Spieltage. Was in der ersten Saisonhälfte erst der siebte war, ist aktuell jener, der am Anfang steht.

Einigkeit herrscht derweil auch heute noch auf beiden Seiten, dass es im erwähnten Duell Anfang Oktober sportlich um einiges enger zugegangen ist, als es der deutliche Endstand erahnen ließ. „Natürlich wäre es neben der sportlichen Rivalität schön, wenn wir uns gegen unseren Nachbarn einerseits für die kräftige Niederlage revanchieren und andererseits mit dann 20 Punkten in die Winterpause verabschieden könnten“, sagt der Vaihinger Trainer Stephan Tregel – Letzteres dann freilich erst eine Woche später. Im Anschluss folgt für die Schwarzbachkicker am 9. Dezember noch die Drittrunden-Pokalpartie beim A-Kreisligisten TV Zazenhausen.

Kopfzerbrechen bereitet den Vaihingern weiterhin die Verletztenmisere in ihrem Kader. Während für den Verteidiger Florian Henkelmann (Muskelverletzung) das Fußballjahr bereits gelaufen ist, steht hinter einem Mitwirken der angeschlagenen Manuel Rath, Maximilian Mahler und Maximilian Ulmer noch ein Fragezeichen. Sollte der Torhüter Ulmer weiter ausfallen, käme der U-19-Keeper Gabriel Klaric, der in der vorigen Woche bei der 1:2-Niederlage in Feuerbach debütierte, zu seinem zweiten Saisoneinsatz.

Kuchar erneut im Tor

Demgegenüber kann Tregels Amtskollege Karl-Heinz Fuhrmann personell aus dem Vollen schöpfen, nachdem auch der Innenverteidiger Matteo Brunetti sowie der Angreifer Aliou Abalo wieder in sein Aufgebot zurückgekehrt sind. Beim jüngsten 5:0-Heimerfolg der Möhringer gegen Türkspor Stuttgart hatte das Duo aus privaten Gründen gefehlt. Kurios: den Kasten der morgigen Gäste wird wohl erneut der Spielleiter und ehemalige Feldspieler Christian Kuchar hüten. Er hat zuletzt schon als Notnagel in der ungewohnten Rolle überzeugt. Ein Einsatz des Stammkeepers Martin Brodbeck (Handgelenkprellung) steht laut Fuhrmann nicht zur Debatte. Und auch der etatmäßige Ersatzmann Daniel Torakai ist nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wieder fit.

„Wir freuen uns auf die Partie und wollen unsere tolle Entwicklung in dieser Runde fortsetzen“, sagt Fuhrmann, der mit seiner Mannschaft nun sogar auf dem dritten Tabellenrang überwintern könnte – einen eigenen Sieg in Vaihingen sowie einen Patzer der Sportvg Feuerbach vorausgesetzt. Wer hätte dies dem vormaligen Dauerabstiegskandidaten zugetraut?

GFV Ermis Metanastis Stuttgart – TSV Bernhausen

Bereits zum dritten Mal stehen sich die beiden Mannschaften in dieser Runde gegenüber – „und hoffentlich stimmt es, dass aller guten Dinge drei sind“, sagt der Bernhausener Trainer Peter Weinmann und lacht. Denn die beiden vorangegangenen Kräftemessen hat jeweils der Gegner für sich entschieden. Nach einem 5:4-Krimi in der ersten Pokalrunde gewannen die Griechen auch das überhaupt erste Punktspiel zwischen den beiden Clubs, und zwar gleich mit 4:0. Weinmann warnt die Seinen nachdrücklich vor der seiner Meinung nach „brutalen Offensive“ des Überraschungstabellenzweiten, der in 14 Saisonspielen schon 40-mal eingenetzt hat. Öfter hat nur der Spitzenreiter Stammheim getroffen.

Was das eigene Team betrifft? Verbessert hat sich bei den „Veilchen“ nicht nur die Stimmung durch den jüngsten 3:1- Derbysieg in Rohr, sondern auch die personelle Situation. Weinmann freut sich, dass ihm durch die Rückkehr seiner zuletzt fehlenden Routiniers Marco Palazzolo und Mustafa Akcay wieder „zwei echte Persönlichkeiten“ zur Verfügung stehen.

TSV Rohr – OFK Beograd Stuttgart

Eines muss man Heinz Rebentisch ja lassen: Trotz der Rohrer XXL-Pleitenserie mit elf Niederlagen hintereinander gibt sich der glücklose Trainer des abgeschlagenen Bezirksliga-Tabellenletzten weiterhin als Zweckoptimist. Allerdings wohlwissend, dass ihm und den Seinen eigentlich nur noch ein mittleres Wunder helfen kann, den drohenden Abstieg in die Kreisliga A abzuwenden. „Wir sind ja nicht blauäugig. Dennoch wollen wir versuchen, unseren zweiten Saisonsieg zu holen und damit auch etwas für die Stimmung im Team zu tun“, sagt Rebentisch, nachdem es für ihn und die Seinen gegen den aktuellen Tabellensiebten im Hinspiel eine 0:1-Niederlage gegeben hatte.

Zu seiner eigenen Zukunft möchte der 60-Jährige sich weiterhin nicht konkret äußern. Gleiches gilt auch hinsichtlich der kursierenden Gerüchte, dass sein ohnehin nur dünn besetzter Spielerkader nach den für die Rohrer letzten 90 Spielminuten des Jahres durch Abgänge künftig noch kleiner werden könnte. Nur so viel: „So lange ich hier helfen kann und soll, werde ich auch weiterhin gerne zur Verfügung stehen“, sagt Rebentisch.