Am Sonntag treffen der TSV Plattenhardt und der TSV Rohr auf die Spitzenteams der Bezirksliga. Die Vorschau zum Spieltag mit Fokus auf die Filderteams.

Filder - Am 22. Spieltag der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga stehen zwei Mannschaften von den Fildern vor den derzeit schwerstmöglichen Aufgaben. So tritt der TSV Plattenhardt gegen den Spitzenreiter SC Stammheim an, und der TSV Rohr ist beim Zweiten GFV Ermis Metanastis Stuttgart zu Gast. Darüber hinaus steigt im Schwarzbachstadion ein Derby und Abstiegsduell: Der SV Vaihingen trifft auf den kriselnden TSV Bernhausen. Spielbeginn ist an diesem Sonntag jeweils um 15 Uhr.

 

SV Vaihingen – TSV Bernhausen

Das erste Aufeinandertreffen der beiden im Abstiegskampf steckenden Filderteams brachte in der Hinrunde ein leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. Ein Ergebnis, mit welchem die Vaihinger Gastgeber diesmal nicht zufrieden wären, wie der Trainer Stephan Tregel durchblicken lässt. „Wir tun gut daran, gegen einen angeschlagenen Gegner mit entsprechendem Respekt und geschärftem Fokus anzutreten“, mahnt der Coach die Seinen zwar, nennt aber zugleich einen Sieg als Ziel. Jener bedeutete einen Riesenschritt in Richtung Klassenverbleib, lägen die Schwarzbachkicker in diesem Fall doch schon neun Punkte vor ihrem Kontrahenten, der aktuell den Relegationsplatz belegt. Als Vorbild sieht Tregel den jüngsten Auftritt beim MTV Stuttgart, wo seine Elf „sehr diszipliniert“ zu Werke gegangen sei und am Ende einen 4:1-Erfolg feierte.

Verzichten muss der Coach gegen den Tabellenvorletzten auf ein Spielerquartett. Egor Winter und Maximilian Spangenberg fehlen beruflich bedingt. Uros Milosevic weilt im Urlaub. Derweil arbeitet Yannik Breuninger nach seiner Knieverletzung am Comeback, ein Einsatz dürfte aber noch zu früh kommen.

Demgegenüber wäre ein Punktgewinn für die Gäste zumindest ein kleiner Erfolg. Der Überraschungsdritte der vergangenen Saison wartet immer noch auf seinen ersten Sieg im Kalenderjahr. „Irgendwann sollten wir aber halt auch mal wieder dreifach punkten, um den Anschluss ans untere Mittelfeld zu wahren“, sagt der Trainer Peter Weinmann, dessen krisengeschütteltes Aufgebot derzeit mit der Torbilanz von 30:48 sowohl den zweitschlechtesten Angriff als auch die zweitschlechteste Abwehr der Liga stellt. Zum Vergleich: in der vorigen Runde kassierten die „Veilchen“ insgesamt nur 47 Gegentore.

Immerhin: personell kann Weinmann wie zuletzt bei der 0:2-Heimpleite gegen Türkspor Stuttgart auf nahezu alle Spieler seines Kaders zurückgreifen. Im Tor baut er erneut auf Alexander Busse – weil jener überzeugte. Und auch, weil sich Tayfun Özcan bei einem Trainingsunfall einen Bruch des kleinen Fingers sowie eine Kapselverletzung zugezogen hat. Weiter nur eingeschränkt dabei ist der Torjäger Ahmet Fidan (anhaltende Knieprobleme).

TSV Plattenhardt – SC Stammheim

Nach dem jüngsten Lauf mit drei Siegen aus drei Spielen kommt für den TSV Plattenhardt diese Prüfung zur richtigen Zeit: Der Spitzenreiter SC Stammheim gibt im Weilerhau seine Visitenkarte ab. Und nachdem die Filderstädter ja einmal mehr schon früh ihre eigenen Aufstiegshoffnungen begraben mussten, haben sie nun wenigstens die Chance, dem tatsächlichen Meisterschaftsaspiranten in die Suppe zu spucken. Die Motivation dafür ist allemal da, nachdem es für das Aufgebot des Trainergespanns Sascha Krammer/Paulo Bayrak im Hinspiel eine 0:4-Klatsche gesetzt hat.

Freilich: angriffslustige Parolen sind von Plattenhardter Seite nicht zu vernehmen. Vielleicht deshalb, weil die Verantwortlichen momentan bereits so damit beschäftigt sind, am Gesicht ihrer neuen Mannschaft zu basteln. Wie berichtet, ist die Trainerfrage mit der Verpflichtung von Steffen Küttner (37, vom TSV Oferdingen) inzwischen geklärt. Außer Küttner wurde vom Verein in Heinz Haase (TSV Lustnau) für die nächste Saison auch ein Torwarttrainer verpflichtet, der künftig vier Keeper zu betreuen hat. Neben Daniel Wagner, Dorian Kapaun und Matteo Bauer kommt im Sommer als vierter Mann aus der eigenen A-Jugend Adrian Jelkic dazu.

Ebenfalls fix ist der Verbleib der Winterpausen-Neuzugänge Georgios Doufas, Dennis Kattenberg und Abdul Muvunyi sowie von Bayrak, der weiter Spieler und zweiter Trainer bleibt. Und der Rest? „Mit allen anderen werden wir jetzt schauen. Es wird da sicher auch das eine oder andere unangenehme Gespräch geben, wenn wir jemand sagen müssen, dass es für ihn nicht weitergeht“, sagt Krammer.

Spvgg Möhringen – SV Sillenbuch

„Die Sillenbucher spielen als Aufsteiger eine extrem gute Saison und können jeder Mannschaft gefährlich werden.“ Keine Frage: der Möhringer Coach Karl-Heinz Fuhrmann, von dem diese Aussage stammt, hat gehörigen Respekt vor dem aktuellen Gegner, der vier seiner fünf Partien im neuen Jahr gewonnen hat. Im Duell an der Hechinger Straße stehen sich nun der Vierte und Sechste der Tabelle gegenüber. Wer hätte dies vor der Saison gedacht? Sowohl die Möhringer als auch ihr Kontrahent aus Sillenbuch zählen damit zu den positiven Überraschungen in dieser Bezirksliga-Spielzeit.

Fehlen wird aufseiten der Gastgeber Matteo Brunetti. Der Verteidiger ist beruflich verhindert. Ansonsten hat Fuhrmann die Qual der Wahl. Beim 1:1 im Hinspiel hatte eben Brunetti den Führungstreffer erzielt, Luca Krieglstein per Foulelfmeter für den Endstand gesorgt.

GFV Ermis Metanastis Stuttgart – TSV Rohr

Mit dürren sechs Zählern auf dem Konto dürfte sich das ursprüngliche Ziel „Klassenverbleib“ für die Kicker des TSV Rohr erledigt haben, auch wenn eine Rettung rein rechnerisch noch immer möglich ist. „Wir geben uns keinen Illusionen hin“, sagt der Trainer Heinz Rebentisch, für den folglich inzwischen anderes zählt. Seine Vorgabe lautet: „Mit Anstand und Spaß am Fußball aus der Bezirksliga verabschieden.“ Geklärt wird an der Dürrlewangstraße momentan, wer vom bisherigen Stamm bleiben und wer von außen dazu kommen soll – und ebenso, auf wessen Dienste in der neuen Runde kein gesteigerter Wert mehr gelegt wird.

Dass die anstehende Hürde gegen den Tabellenzweiten eine extrem hohe ist, das weiß auch Rebentisch. „Vielleicht gelingt uns ja trotzdem eine Überraschung“, sagt er. Im Hinspiel hätte es beinahe geklappt. Der krasse Außenseiter verlor nach einer 3:2-Führung am Ende nur knapp mit 3:4.