Nach dem letzten Spieltag ist klar, dass es bei den Filder-Bezirksligisten große Veränderungen gibt.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Filder - Sommerpause! Endlich. Es ist vollbracht. 13 der 15 Stuttgarter Fußball-Bezirksligisten können seit Samstag tief durchatmen, die Kickschuhe im Schrank verstauen und stattdessen die Hängematte aufspannen. Lediglich für die Relegationsteilnehmer Ermis Metanastis und VfB Obertürkheim geht das Spieljahr noch in die Verlängerung. Einstweilen hat jenes schon einmal zwei große Gewinner: den neuen Meister SC Stammheim – und die Spvgg Möhringen. Letztere hat es zum Abschluss tatsächlich fix gemacht: Nach einem weiteren Sieg steht der ursprünglich krasse Außenseiter als bestes Rückrundenteam der Staffel fest. Weniger berauschend fällt die Bilanz bei den anderen Filderclubs aus, woraus sich ein Stück weit erklärt, was dort im Hinblick auf die nächste Runde passiert. Beim SV Vaihingen, TSV Bernhausen und TSV Rohr zeichnen sich mächtige personelle Einschnitte ab.

 

Zehn Vaihinger Neuzugänge

Am Schwarzbach und Fleinsbach hatten die Abteilungsverantwortlichen beim jetzigen Ausklang jedenfalls alle Hände voll zu tun. Der Programmpunkt „Verabschiedungen“ zog sich ordentlich in die Länge. Überraschung in Vaihingen: außer den bereits vermeldeten Aussteigern geht auch der Kapitän Jannik Maus. „Wir haben das so entschieden, weil es sportlich einfach nicht zusammenpasst“, sagt der Trainer Stephan Tregel. Doch waren er und seine Mitstreiter auch auf der anderen Seite nicht untätig. Vermelden kann der Tabellenneunte nicht weniger als zehn Neuzugänge. Die namhaftesten sind Marc Scherle, Marlon Stoll und Florian Möck – sie kommen im Paket vom Nachbarn Rohr. Ebenfalls hervorzuheben: Benjamin Schiffner. Auf den 33-Jährigen, bisher Spielertrainer des VfL Kaltental, wartet eine Doppelrolle. Mit seiner Routine soll er auf dem Rasen Führungsarbeit übernehmen und zugleich als Tregels Assistent fungieren.

Außerdem besiegelt ist die Verpflichtung von Thomas Drephal, Oliver Heringhaus (beide ebenfalls VfL Kaltental), Max Schilling (SV Böblingen, zuvor TSV Rohr), Luis Reißing (Junioren SV Bonlanden), Marco Wanes (Junioren VfL Kirchheim) und Antonios Tsiouralis (Junioren TV Pflugfelden).

Zehn Bernhausener Abgänge

Insofern hat der Umbruch in Vaihingen schon ziemlich konkrete Formen – im Gegensatz zum Staffelrivalen TSV Bernhausen. Bei dem ist zwar geklärt, wer seine Sachen packt, aber gibt es bei der Suche nach Ersatz noch viel Arbeit. Zehn sicheren Abgängen stehen bislang nur drei Neue gegenüber. Neben Onur Aycil (TV Echterdingen) kehrt auch Nicola Portoghese (TSV Sielmingen) zurück. Und vom SV Vaihingen zieht es Daniel Johne zu den Filderstädtern. Bereits wieder aussortiert hat der Verein die erst in der Winterpause geholten Alper Varay und Vinko Cosic. Ebenfalls raus ist, was schmerzt, der Torhüter Alexander Busse. Er, zuletzt eine der wenigen stets verlässlichen Größen im Aufgebot, will beruflich bedingt kürzer treten.

Am Samstag, beim 5:2 gegen den TSV Rohr, waren Patrick Kerker und Aristidis Perhanidis (wie berichtet zum TSV Oberensingen) die Matchwinner. Sie trafen jeweils doppelt – Kerker mit „zwei Supertoren“, wie der Trainer Peter Weinmann konstatiert, nicht mehr aus heimischen Gefilden, sondern aus dem Familienurlaub vom Gardasee. Gleich am Tag nach dem Spiel machte der Coach sich auf den Weg.

Rippler verschießt Elfmeter

Für Weinmanns Gegenüber Heinz Rebentisch war es derweil die Abschiedsvorstellung. Er wird, dann in der Kreisliga A, bekanntlich durch Michael Rück beerbt. Ebenfalls ein letztes Mal als Trainer auf der Bank saß Sascha Krammer beim TSV Plattenhardt – und musste zusehen, wie die Seinen gegen die Spvgg Cannstatt nicht über ein 0:0 hinauskamen. Die große Siegchance vergab Kevin Rippler, der in der zweiten Hälfte einen an ihm selbst verursachten Elfmeter verschoss. Im Weilerhau übernimmt nun im Juli Steffen Küttner (TSV Oferdingen), zusammen mit dem im Amt verweilenden bisherigen Krammer-Partner Paulo Bayrak.

Meistenorts also viel personelle Bewegung – aber nicht überall. Die Ausnahme heißt Spvgg Möhringen, bei der es freilich auch am wenigsten Anlass zu Änderungen gibt. Nach dem 5:3 bei Türkspor Stuttgart kommen die Mannen von der Hechinger Straße auf eine bärenstarke Rückrunden-Bilanz: zehn Siege, drei Unentschieden und nur eine Niederlage. „Die Entwicklung ist richtig gut“, sagt der Trainer Karl-Heinz Fuhrmann. Auch dahingehend, dass bei ihm lediglich zwei Spieler ausscheiden: Marian Wieser und Sebastian Zydeck, die passenderweise zum Ausstand am Samstag beide trafen.

Für alle anderen des Kaders gilt: auf ein Neues in der nächsten Saison., welche am 1. September beginnen wird. Ob weiter mit 15 oder fortan mit 16 Mannschaften, hängt vom Relegationsergebnis des Landesligisten TV Echterdingen ab.

Bis dahin aber erst einmal, wie gesagt: hurra, Sommerpause! Auch in Möhringen.