Aufsteiger TSV Heimsheim bezahlt im ersten Bezirksliga-Spiel Lehrgeld und unterliegt dem cleveren und physisch stärkeren SV Germania Bietigheim 0:3.

Am ersten Spieltag der Fußball-Bezirksliga sind nur fünf der acht ursprünglich geplanten Partien ausgetragen worden. Da unter anderem auch das Derby zwischen dem TSV Münchingen und dem TSV Merklingen auf einen noch nicht bekannten Termin verschoben wurde, war der TSV Heimsheim das einzige Team aus dem Altkreis, das beim Saisonstart im Einsatz war.

 

Und der Aufsteiger musste gleich Lehrgeld bezahlen: Gegen den Meisterschaftsmitfavoriten Germania Bietigheim unterlagen die Heimsheimer auf eigenem Platz mit 0:3. „Fehler entscheiden Spiele, und uns sind heute zu viele Fehler unterlaufen, aus denen wir unsere Lehren ziehen müssen“, meinte TSV-Trainer Oliver Kudera nach der Partie.

Auf Ballverlust folgt das 0:2

Der folgenschwerste war ein Ballverlust kurz hinter der Mittellinie wenige Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit: Mit drei schnellen Pässen, initiiert vom agilen Riccardo Garofano, brachten die Gäste den Ball vor das Heimsheimer Tor, wo Tim Kainz im Fünfmeterraum ohne große Mühe zum 0:2 traf. Die Führung für den letztjährigen Tabellendritten, der kaum Abgänge unter den Stammspielern zu verzeichnen hatte, war absolut verdient.

Germania war schon in der ersten Hälfte über schnelles Umschaltspiel immer wieder zu gefährlichen Situationen vor dem Heimsheimer Tor gekommen: Livio Falco zielte in der 10. Minute nach einem zu kurz abgewehrten Ball der TSV-Defensive aus 18 Metern knapp am linken Pfosten vorbei, drei Minuten später scheiterte Dennis Küpper nach einem schönen Diagonalball aus spitzem Winkel am stark reagierenden Heimsheimer Schlussmann Heiko Dieter.

Die dritte Bietigheimer Möglichkeit brachte das 0:1 in der 16. Minute: Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld setzte sich Livio Falco gegen zwei TSV-Abwehrspieler durch und traf per Flachschuss aus 14  Metern zur Bietigheimer Führung. „Da hat die Abstimmung bei uns nicht gestimmt“, zeigte Kudera den ersten folgenschweren Fehler seiner Elf auf.

Die Heimsheimer, die viel Ballbesitz hatten und häufig schon Mitte der gegnerischen Hälfte hoch pressten, mussten zudem mit dem Manko fertig werden, dass Abwehrorganisator Maik Selenka nach einer knappen halben Stunde mit einer Muskelverletzung vom Platz musste. Aus dem Ballbesitzspiel kamen die Gastgeber jedoch in der ersten Hälfte nicht zu Chancen, weil es im Spiel an Tempo fehlte und die Heimsheimer nicht in die gefährlichen Räume kamen.

Gegner ist abgezockt und physisch überlegen

Zu was der Aufsteiger aber auch in der Bezirksliga in der Lage sein kann, zeigte sich in der 60. Minute: Tim Widmaier kam aus 22  Metern zum Schuss, den der Germania-Keeper Jens Krüger mit größter Mühe an den Pfosten lenkte. „Das war überragend“, zollte Kudera dem Bietigheimer Schlussmann Respekt. Nur zwei Minuten später trudelte der Ball nach einem Schuss von Max Hermann, der nach einem Abpraller richtig stand, aus sieben Metern knapp am langen Pfosten vorbei. Und noch einmal fünf Minuten später zirkelte Lucca Grau einen Freistoß aus 17  Metern in den linken Winkel, den Krüger mit einer weiteren starken Einlage aus dem Eck fischte. „In diesen Szenen hat uns ein wenig das Matchglück gefehlt“, haderte Oliver Kudera.

So spielten die abgezockten und physisch überlegenen Gäste die Partie am Ende routiniert zu Ende und kamen in der Nachspielzeit gegen die aufgerückte TSV-Defensive nach einem Konter durch den zweiten Treffer von Tim Kainz zum 3:0-Schlussresultat.

Trotz des klaren Ergebnisses konnte Coach Kudera viel Positives mitnehmen. „Ich habe keine Fehler gesehen, die einen Rückschritt gegenüber der vergangenen Saison bedeuten würden. Unsere Fehler werden eine Klasse höher nur härter bestraft“, bilanzierte er. Kämpferisch und läuferisch sah Kudera seine Elf sogar auf Augenhöhe mit Bietigheim. „Und ich kann nach so einer Leistung mit einem 0:3 besser leben als mit einem 1:2, bei dem wir nur einen Bus vor dem Tor geparkt hätten“, stellte er die Offensivbemühungen seiner Mannschaft positiv heraus.