Bereits seit Juni 2019 steht das Gebäude an der Kornwestheimer Straße leer, nun kann es endlich saniert werden: Der Verwaltungsausschuss hat vor Kurzem dem Baubeschluss für das 4,2 Millionen Euro teuere Projekt zugestimmt.

Stammheim - Seit wenigen Tagen ist in trockenen Tüchern, worauf viele in Stammheim lange gewartet haben: Ende März hat der Verwaltungsausschuss des Stuttgarter Gemeinderats dem Baubeschluss für die Generalsanierung des Bezirksrathauses zugestimmt. Insgesamt sollen 4,2 Millionen Euro in das Projekt gesteckt werden, in wenigen Tagen sollen die Arbeiten beginnen.

 

„Wir freuen uns sehr. Nach dem Umbau wird sowohl für die Bürger als auch für unser Personal vieles besser“, sagt Bezirksvorsteherin Susanne Korge. Bereits im Juni 2019 waren das Bezirksamt und das Bürgerbüro aus dem 113 Jahre alten Gebäude an der Kornwestheimer Straße aus- und in zwei Interimsstandorte eingezogen. Dadurch sind die internen Arbeitsabläufe nicht gerade einfacher geworden, und auch die Kundschaft war und ist nicht wirklich zufrieden mit dieser Lösung. Wer ein Anliegen hat, muss beispielsweise vorher erst herausfinden, wo nun genau seine Anlaufstelle ist. „Dafür fehlt vielen Bürgern das Verständnis“, sagt Korge.

Denkmalschutz führte zu Verzögerungen

Am und im Gebäude des Bezirksrathauses hat sich seit Juni 2019 nicht viel getan. Das Haus wurde während der Planungsphase unter Denkmalschutz gestellt, das hatte Auswirkungen auf die Sanierungskosten (zunächst war von 2,85 Millionen Euro die Rede) und somit auch auf den Zeitplan. „Eins kam zum andern“, sagt Susanne Korge. Nun gelte es, nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft zu blicken. Für diese Woche rechne sie mit der Baufreigabe, dann sollen die ersten Arbeiter anrücken. Läuft alles glatt, dann ist das Rathaus in einem Jahr fertig.

Die Planungen fußen auf einem Konzept des Stuttgarter Architekturbüros Dimension 5. Das komplette Dach soll saniert werden und eine neue Isolierung bekommen. Die Fassade und der Uhrenturm werden ebenfalls hergerichtet. Außentüren, Fenster und Fenstergitter werden ausgetauscht. Wände, Decken und Böden müssen saniert werden, die historisch wertvollen Türen sollen repariert werden. Die veraltete Elektroinstallation wird auf den aktuellen Stand gebracht. Und künftig gibt es wieder eine Heizung, die diesen Namen auch verdient. Die Freiflächen rund ums Rathaus sollen aufgehübscht, die Stellflächen neu geordnet werden. Angedacht sind ein Behindertenparkplatz sowie zwei Ladesäulen für E-Bikes. Der Außenbereich bekommt drei Laubbäume und neue Sträucher.

Ein neuer Aufzug wird eingebaut

Ein wichtiger Teil des Sanierungskonzeptes ist die Aufzugsanlage. Nach einigem Hin und Her ist seit einiger Zeit klar, dass das Gebäude an seiner Südwestseite einen Außenlift bekommt. Dies wurde erst durch den Abriss einer dort stehenden Scheune möglich. Die Situation für Behinderte war bislang besonders schlecht. Susanne Korge berichtet, dass beispielsweise Rollstuhlfahrer die Treppen hochgetragen werden mussten. Der Personenaufzug wird nicht bis ins oberste Geschoss reichen. Dort befindet sich künftig das Lager, dass nur vom Personal genutzt wird. Als Hilfe soll ein Lastenaufzug installiert werden. Das Lager wird deshalb nach oben verlegt, damit in den darunter liegenden Stockwerken so viel Büroflächen wie möglich eingerichtet werden können. „Wir brauchen mehr Arbeitsplätze“, sagt Susanne Korge. Künftig solle es auf jeden Fall auch wieder einen Platz für einen Auszubildenden geben.