Sie hätten viel zu sagen, wollen aber nicht mitreden. Die Bürgerinitiative Müllkonzept lehnt den Dialog über die geplante Vertragsänderung mit den Betreibern des Müllheizkraftwerks ab.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Als die Göppinger Kreisverwaltung im vergangenen Jahr einen neuen Vertrag mit dem Müllheizkraftwerk-Betreiber EEW durch die politischen Gremien peitschen wollte, ist die Bürgerinitiative Müllkonzept Göppingen (BI) auf die Barrikaden gegangen – und das völlig zu Recht. Die BI hatte beklagt, dass es keine öffentlichen Informationen über das Vorhaben gegeben hat und dass die Bevölkerung nicht beteiligt worden ist.

 

Längst hat Landrat Edgar Wolff diesen Fehler eingesehen und sich nicht nur einmal dafür entschuldigt. Zudem wurde eine Entscheidung über das Vertragswerk, das eine Erhöhung der Verbrennungskapazitäten, aber auch eine Senkung der Müllgebühren für die Kreisbewohner vorsieht, verschoben. Und es wurde ein Bürgerinformationsprozess auf den Weg gebracht, bei dem Gegner und Befürworter eine Empfehlung an den Kreistag erarbeiten sollen.

Dass die BI diesen Dialog nun von Anfang an verweigert, dass sie ihre Position nicht in die Debatte einspeisen will, ist absolut unverständlich: Motzen möchte man schon, mitmachen allerdings nicht. Das ist schon deshalb töricht, weil es unter den Kreisräten, neben Befürwortern und Gegnern der Vertragsänderung, auch etliche Unentschlossene gibt. Die Chance, diese zu erreichen, lässt die BI ohne Not aus.