Fünf Rennen, fünf Medaillen: Laura Dahlmeier hat bei der Biathlon-Weltmeisterschaft abgeräumt. Nur eine Französin sammelte noch mehr Edelmetall.

Oslo - Fünf Starts, fünf Medaillen: Verfolgungs-Weltmeisterin Laura Dahlmeier hat bei den Biathlon-Titelkämpfen in Oslo abgeräumt und mit Massenstart-Silber am Sonntag ihre herausragenden Titelkämpfe gekrönt. „Natürlich bin ich überrascht, dass ich in jedem Rennen eine Medaille gewonnen habe“, sagte die 22-Jährige ein wenig verwundert. „Letztes Jahr“, sagte sie, seien ihre beiden Medaillen überraschend gekommen. „Nun wollte ich den Erfolg der Außenwelt und auch mir bestätigen.“

 

Eine war am Holmenkollen noch besser als die Frohnatur aus Garmisch-Partenkirchen. Marie Dorin-Habert stieg mit ihrem dritten Gold und dem sechsten Edelmetall im sechsten Wettbewerb zur unumstrittenen Biathlon-Königin der 51. Weltmeisterschaften auf. „Es ist schwierig, dafür Worte zu finden. Es ist einfach wunderbar“, sagte Dorin-Habert.

„Brutal gute Ski gehabt“

7,3 Sekunden Vorsprung hatte die am Schießstand fehlerfrei gebliebene Französin auf ihre deutsche Rivalin. Dritte wurde die Finnin Kaisa Mäkäräinen, die genau wie Dahlmeier einmal in die Strafrunde musste und dann im Zielsprint den Kürzeren zog.

Kaum hatte Dahlmeier wieder Atem geholt, da dankte sie vor der ZDF-Kamera den Skitechnikern: „Wir haben brutal gute Ski gehabt. Das war der Schlüssel zur Silbermedaille.“ Die junge Skijägerin hatte zuvor neben Gold in der Verfolgung noch Bronze in Sprint, Einzel und in der Staffel geholt. Fünf WM-Medaillen - dieses Kunststück hat in Deutschland bislang nur Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner geschafft. Im Vorjahr holte Dahlmeier mit der Staffel Gold und in der Verfolgung Silber.

Vor dem dritten Schießen noch auf Goldkurs

Nach dem Spektakel vor 25 000 Zuschauern hielt Damen-Bundestrainer Gerald Hönig eine „sehr erschöpfte“ Dahlmeier im Arm - „gigantisch“ fand er ihre Leistung. „Riesenkompliment vor dem Mädel und vor der Mannschaftsleistung“, sagte der Coach. Franziska Preuß, im Vorjahr noch WM-Zweite, wurde nach zwei Strafrunden Achte. Franziska Hildebrand beendete das 12,5-Kilometer-Rennen trotz nur einem Fehlschuss auf Platz 14.

Vor dem dritten Schießen war Dahlmeier noch auf Gold-Kurs. Doch gleich die erste Scheibe verfehlte sie. Während Dorin-Habert fehlerfrei durchkam und sich dann alleine auf den Weg machte, geriet ihre Rivalin unter Zugzwang. Beim finalen Auftritt am Schießstand zeigte Dorin-Habert, warum sie als erste Skijägerin nach der Norwegerin Tora Berger vor drei Jahren in jedem WM-Rennen auf dem Podest stand.