Neuner war bereits im Sprint erfolgreich gewesen. Bei den Männern gewann Peiffer den Sprint.

Oberhof - Die Heim-WM kann kommen: Den deutschen Skijägern ist der Testlauf für den Saison-Höhepunkt bravoröus geglückt. Mit den Massenstartsiegen durch Magdalena Neuner und Andreas Birnbacher am Sonntag beim Biathlon-Volksfest in Oberhof krönten die Skijäger ein grandioses Weltcup-Wochenende. Dieses hatten Rekord-Weltmeisterin Neuner und Arnd Peiffer mit ihren Erfolgen im Sprint eingeläutet. Auch Andrea Henkel als Massenstart-Dritte kommt 52 Tage vor dem Start des Saisonhöhepunktes in Ruhpolding immer besser in Schwung.

 

Neuner war in den Einzelrennen nicht zu stoppen

Nur wenige Woche vor dem finalen Highlight ihrer glanzvollen Karriere spielte Neuner, die am 5. Januar 2007 in Oberhof ihren ersten Weltcupsieg geschafft hatte, mit der Konkurrenz. Nachdem sie noch in der Staffel mit vier Strafrunden für einen Blackout gesorgt hatte, war sie in den Einzelrennen nicht zu stoppen. Im Sprint brillierte sie mit fehlerfreiem Schießen, im Massenstart flog sie auf Raketen-Ski unter den Füßen über die 12,5 Kilometer und ließ trotz dreier Strafrunden die Norwegerin Tora Berger und Andrea Henkel hinter sich.

Oberhof ist ein Vorgeschmack auf Ruhpolding

„Toll, dass ich mich hier, wo ich meinen ersten Weltcupsieg gefeiert habe, mit einem Sieg verabschiede. Das war mein Plan und der ist aufgegangen“, sagte die Rekord-Weltmeisterin nach ihrem 28. Weltcuperfolg. Auch Birnbacher und Peiffer zeigten, dass sie mit dem hohen Erwartungsdruck umgehen können. Denn Oberhof ist mit seinen 100.000 Zuschauer, deren ohrenbetäubendem Lärm und immensen Ansprüchen ein Vorgeschmack auf Ruhpolding.

„Oberhof kann man schon mit der WM vergleichen“, meinte Birnbacher, der als einziger der 30 Starter ohne Schießfehler blieb und damit die Grundlage für seinen zweiten Saisonerfolg legte. Auf dem Tippzettel für einen Sieg hatte er sich selbst nicht. „Ich weiß gar nicht, wie das passiert ist. Ich habe mich vor dem Start relativ schlecht gefühlt, das ist sensationell“, jubelte der 30-Jährige. In die Top Ten lief zudem Sprintsieger Peiffer (2 Fehler) als Siebter, Michael Rösch (1) wurde Elfter.

Andrea Henkels Formkurve zeigt nach oben

Auch Andrea Henkels Formkurve zeigt nach oben. Nach Platz fünf im Sprint schaffte sie am Sonntag erstmals in dieser Saison den Sprung auf das Podest. „Ich bin ganz froh, dass es endlich geklappt hat und hoffe ich, dass ich jetzt noch besser im Schwung komme“, sagte die 34 Jahre alte Olympiasiegerin, die zuvor für eine gute Nachricht im deutschen Frauen-Team gesorgt hatte. Die Thüringerin setzt ihre Karriere bis zu den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi fort und wird nach dem angekündigten Rücktritt Neuners in der kommenden Saison die unumstrittene Führungspersönlichkeit im Team.

Pfeiffer zündete auf seiner Lieblingsstrecke den Turbo

Spätstarter Peiffer zündete auf seiner Lieblingsstrecke endlich den Turbo. Der Niedersachse kommt wie in der vergangenen Saison erst nach dem Jahreswechsel so richtig in Schwung. „Ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, erklärte der Sprint-Weltmeister. Er sieht nicht nur sich, sondern das gesamte Team mit Blick auf die WM gut gerüstet. „Ich glaube, wir sind in diesem Jahr extrem stark. Das spricht auch für unsere Vorbereitung und konsequente Arbeit, das zahlt sich jetzt so langsam aus“, sagte der 24-Jährige.

„Oberhof hat genau das bestätigt, was wir schon vorher wussten. Wir haben zwei starke Frauen, die aus eigener Kraft aufs Podium laufen können - mit einer überragenden Magdalena Neuner. Danach klafft eine große Lücke“, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang. „Bei den Männern haben wir eine kompakte Gruppe, aus der einige vorn mehr oder weniger mitlaufen können.“