Die Stuttgarter Zeitung hatte den Fall im August 2010 aufgegriffen („Der Priester mit zwei Gesichtern“) und über Benedikt Maria Trappen berichtet, den Neffen des Theologen, dem anfangs keiner geglaubt hatte. Trappen hatte den Onkel in der Kindheit angehimmelt. „Meinen Freunden erzählte ich, er sei Papst. Das stimmte zwar nicht, aber ich war überzeugt davon, dass er es irgendwann wird.“ Der in der Familie hochgeachtete Onkel hatte allerdings noch eine andere Seite. Als Trappen 14 war, spürte er eines Abends die Hand des Geistlichen auf seinem Bauch. Der Onkel zwängte sich zu ihm ins Bett, laut Trappen mit den Worten: „Da ist doch nichts Schlimmes, wenn man seinem Onkel einen Gefallen tut.“ Der Priester soll den Neffen danach bis zum Äußersten missbraucht haben. Später tat er so, als sei nichts geschehen. Der Neffe, der Rektor einer Schule wurde, hat über viele Jahre unter dem Geschehenen gelitten und sich 2010 entschlossen, den Missbrauch öffentlich zu machen, was auch innerhalb der Familie zu Verwerfungen geführt hat. Inzwischen haben die kircheninternen Ermittlungen ergeben, dass es noch andere Opfer gab.

 

Entlassung aus dem Klerikerstand erstmals ausgesprochen

Nach Rücksprache mit der Glaubenskongregation in Rom hat die katholische Kirche den emeritierten Professor aus dem Klerikerstand entlassen. Es ist das erste Mal, dass diese Strafe im Bistum Trier gegen einen Priester wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen ausgesprochen wurde. Der Theologe, der die Vorgänge bis heute bestreitet, verliert laut Bistum sämtliche Rechte, die mit dem Priesteramt verbunden sind. So darf er die Messe nicht mehr feiern und die Sakramente nicht mehr spenden. Strafrechtlich konnte der Geistliche nicht belangt werden. Die Taten sind verjährt.

Wolfgang Baur, stellvertretender Direktor des Bibelwerks, kennt den schwer belasteten Theologieprofessor seit 1981. „Uns war im Bibelwerk von alledem nichts bekannt“, sagt Baur. „Wir konnten uns das kaum vorstellen und sind total erschüttert.“

Benedikt Maria Trappen, der den Fall ins Rollen brachte, empfindet den vollzogenen Schritt als leise Genugtuung. „Auch wenn der Ausgang des Verfahrens maßgeblich der öffentlichkeitswirksamen Berichterstattung zu verdanken ist, weckt diese Entscheidung in mir Respekt und Dankbarkeit.“ Die Entlassung seines Onkels aus dem Klerikerstand, so der Neffe, sei „im Interesse der Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche unverzichtbar“.

Die Stuttgarter Zeitung hatte den Fall im August 2010 aufgegriffen („Der Priester mit zwei Gesichtern“) und über Benedikt Maria Trappen berichtet, den Neffen des Theologen, dem anfangs keiner geglaubt hatte. Trappen hatte den Onkel in der Kindheit angehimmelt. „Meinen Freunden erzählte ich, er sei Papst. Das stimmte zwar nicht, aber ich war überzeugt davon, dass er es irgendwann wird.“ Der in der Familie hochgeachtete Onkel hatte allerdings noch eine andere Seite. Als Trappen 14 war, spürte er eines Abends die Hand des Geistlichen auf seinem Bauch. Der Onkel zwängte sich zu ihm ins Bett, laut Trappen mit den Worten: „Da ist doch nichts Schlimmes, wenn man seinem Onkel einen Gefallen tut.“ Der Priester soll den Neffen danach bis zum Äußersten missbraucht haben. Später tat er so, als sei nichts geschehen. Der Neffe, der Rektor einer Schule wurde, hat über viele Jahre unter dem Geschehenen gelitten und sich 2010 entschlossen, den Missbrauch öffentlich zu machen, was auch innerhalb der Familie zu Verwerfungen geführt hat. Inzwischen haben die kircheninternen Ermittlungen ergeben, dass es noch andere Opfer gab.

Entlassung aus dem Klerikerstand erstmals ausgesprochen

Nach Rücksprache mit der Glaubenskongregation in Rom hat die katholische Kirche den emeritierten Professor aus dem Klerikerstand entlassen. Es ist das erste Mal, dass diese Strafe im Bistum Trier gegen einen Priester wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen ausgesprochen wurde. Der Theologe, der die Vorgänge bis heute bestreitet, verliert laut Bistum sämtliche Rechte, die mit dem Priesteramt verbunden sind. So darf er die Messe nicht mehr feiern und die Sakramente nicht mehr spenden. Strafrechtlich konnte der Geistliche nicht belangt werden. Die Taten sind verjährt.

Wolfgang Baur, stellvertretender Direktor des Bibelwerks, kennt den schwer belasteten Theologieprofessor seit 1981. „Uns war im Bibelwerk von alledem nichts bekannt“, sagt Baur. „Wir konnten uns das kaum vorstellen und sind total erschüttert.“

Benedikt Maria Trappen, der den Fall ins Rollen brachte, empfindet den vollzogenen Schritt als leise Genugtuung. „Auch wenn der Ausgang des Verfahrens maßgeblich der öffentlichkeitswirksamen Berichterstattung zu verdanken ist, weckt diese Entscheidung in mir Respekt und Dankbarkeit.“ Die Entlassung seines Onkels aus dem Klerikerstand, so der Neffe, sei „im Interesse der Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche unverzichtbar“.