Immer mehr Hundehalter melden bei der Polizei verdächtige Funde, nachdem vor gut einem Monat zwei Hunde an Giftködern starben. Die Polizei untersucht nun die Plastikhandschuhe und das T-Shirt, die in der Nähe des Tatorts gefunden wurden, auf DNA-Spuren.

Bietigheim-Bissingen - Am Montag war es nur blinder Alarm. Wie erst am Mittwoch bekannt wurde, hatte ein Hund im Mühlweg in Bissingen ein Fleischstück vom Boden gefressen. Seine Besitzerin war alarmiert, als sie sah, dass gleich mehrer Fleischbrocken wie zu einer Spur aufgereiht auf der Straße lagen. Angesichts der vor gut einem Monat in Bietigheim in der Eisenbahnstraße ausgelegten Giftköder brachte sie ihren Mischling sofort zum Tierarzt, der den Hund durch eine Spritze dazu brachte, das Fleischstück wieder zu erbrechen.

 

Hundebesitzer sind alarmiert

Wie Hartmut Herrigel von der für Tierschutzvergehen zuständigen Abteilung Gewerbe und Wirtschaft am Polizeipräsidium Ludwigsburg sagt, habe an den am Mittwoch sichergestellten restlichen Fleischstücken kein Gift festgestellt werden können. Im Mai waren zwei Hunde innerhalb kürzester Zeit gestorben, nachdem sie mit einem Insektizid vergiftete Hackfleischbällchen gefressen hatten. Außerdem hatte Herrigel einen Marder und mehrere Vögel gefunden, die den Verzehr der Giftköder nicht überlegt hatten. Der unbekannte Täter hatte an die 100 Fleischbällchen in der Eisenbahnstraße ausgelegt. Eine Zeuge hatte am Morgen einen älteren Mann dabei beobachtet, wie er auf einer Wiese etwas verteilt hatte, was im Nachhinein wohl die Fleischbällchen gewesen sein müssen. Anwohnerbefragungen verliefen bisher erfolglos. Herrigel geht davon aus, dass der Täter in der Nachbarschaft wohnt.

Kriminaltechnik sucht nach DNA-Spuren

Der Kriminalhauptkommissar verfolgt aber noch eine weitere Spur. Die Technikabteilung untersucht im Moment die in einer Gemeinschaftsmülltonne eines Wohnhauses entsorgte Kunststoffhandschuhe und ein T-Shirt. Im gleichen Behältnis hatten die Beamten auch Hackfleischreste gefunden. „Finden wir auch an Handschuhen oder T-Shirt Giftanhaftungen, haben wir auch DNA-Spuren vom Täter“, sagt Herrigel hoffnungsvoll. Er weiß, dass der Fall Hundebesitzer alarmiert. „Das treibt die Leute um“, sagt er. Die Belohnung wurde mittlerweile auf 1500 Euro erhöht.