Sport: Joachim Klumpp (ump)
Stichwort Spielstätten: Warum hat es noch nicht für eine Handballhalle gereicht, die sich die SG BBM immer gewünscht hat. Wie sehen Sie die Hallensituation?
Das ist ein interessantes Thema. Wir haben eigentlich drei Hallen, die für Spitzenhandball zur Verfügung gestellt werden können. Das ist die alte Halle am Viadukt, da gehen bis 1500 Zuschauer rein; dann die Ege-Trans-Arena, die können wir durch Vorhänge auf etwa 3000 Besucher „verkleinern“, und wenn wir sie ganz bespielen 4500 reinbringen. Der Wunsch der Handballer war ja ungefähr eine 2000er-Halle. Das mag für die zweite oder dritte Liga reichen – für die erste nicht, wenn man sieht welche Probleme Balingen mit einer Halle von 2300 Plätzen hat. Hinzu kommt die MHP-Arena Ludwigsburg. Ob man dort oder in der Egetrans spielen will, ist eine Geschmacksache – es funktioniert beides.
Angeblich will der Olymp-Seniorchef Eberhard Bezner als Förderer der Handballfrauen und Ex-CDU-Stadtrat einem SPD-OB keine Hallenmiete zahlen – und geht deshalb lieber nach Ludwigsburg. Stimmt das?
So etwas treibt oft Stilblüten. Herr Bezner fordert immer wieder, die Stadt solle doch bitte eine Halle bauen für seine Mannschaften. Aber sie können einem Steuerzahler nicht vermitteln, nochmal eine Halle für 18 bis 20 Millionen Euro zu errichten. Und noch etwas: Man kann in der Ege-Trans-Arena super Handball spielen, nicht zuletzt sind wir deshalb Austragungsort bei der Frauen-Weltmeisterschaft und auch Ausrichter für das Final 4, dem Frauenhandballpokal mit den vier aktuell besten Mannschaften in Deutschland.
Gibt es denn eine regionale Rivalität mit Ludwigsburg und deren MHP-Arena?
Nein, wir arbeiten da kollegial zusammen. Und Ludwigsburg ist ja, was die Sportarten angeht, gar kein Mitbewerber. Die haben ihre eigenen Schwerpunkte, denken Sie an Basketball oder die Spitzentänzer. Das ist eigentlich eine gute Ergänzung, auch was die Auslastung der Hallen betrifft.
Sie kommen wie erwähnt aus der Leichtathletik – und sind ab November als neuer DLV-Präsident vorgesehen. Lassen sich denn das politische und sportliche Amt unter einen Hut bringen?
Ich bin beim DLV ja kein Einzelkämpfer. Es gibt da einen hauptamtlichen Apparat und fünf Vizepräsidenten. Als OB bin ich es zudem gewohnt nicht alles selbst zu machen, sondern einige Dinge zu delegieren. Und so wird es dann auch dort laufen.
Und es wird noch genügend Zeit bleiben, die Erfolge der Bietigheimer Vereine gebührend zu feiern?
Wenn wir dafür keine Termine mehr finden, dann hätten wir etwas falsch gemacht. Im übrigen haben wir einen wunderbaren Balkon am Marktplatz, um Meisterschaften oder Aufstiege zu feiern.