Nach neun Spieltagen stehen die Steelers auf Platz eins der zweiten Deutschen Eishockey-Liga. Das Team ist seit acht Spielen ungeschlagen. Am Freitagabend ist der EHC Bayreuth zu Gast in Bietigheim.

Stuttgart - Bereits zur ersten Drittel-Pause liegen die Bietigheim Steelers 2:0 zurück. Es ist Derby in der zweiten Deutschen Eishockey-Liga (DEL2) am vergangenen Sonntag, die Steelers sind bei den Heilbronner Falken zu Gast. Es sieht ganz danach aus, als würden die Bietigheimer im neunten Spiel der Saison mit ihrer zweiten Niederlage nach Hause fahren. Auch im Mitteldrittel gelingt lediglich der Anschlusstreffer – mit 2:1 gehen beide Teams in die Kabine. Doch nach den letzten 20 Minuten steht auf der Ergebnisanzeige: 3:6.

 

Die Steelers haben das Spiel mit fünf Toren gedreht und gehen als Derby-Sieger vom Eis.

Dieser Sieg steht sinnbildlich für den Saisonauftakt der Steelers. Nach der Auswärtsniederlage bei den Frankfurter Löwen zum Saisonauftakt hat der Eishockey-Zweitligist kein Spiel mehr verloren. Von den acht Siegen waren sechs schon nach regulärer Spielzeit eingetütet. Besser war da nur die vergangene Saison, in der man aus den ersten neun Spielen keinen Punkt verloren hat. Mit ihrer Siegesserie stehen die Steelers auch jetzt wieder unangefochten an der Tabellenspitze, mit vier Punkten Vorsprung auf den Tabellen-Zweiten aus Frankfurt.

Ein Grund für die Siegesserie ist auch das Sturmtrio um Norman Hauner, Shawn Weller und Tyler McNeely. Die drei kommen zusammen auf 28 Scorerpunkte aus den neun Spielen. Hauner, Weller und McNeely spielten schon in der Saison 2013/14 zusammen als Sturmreihe, damals in Rosenheim. In der gemeinsamen Saison holten sie zusammen 223 Scorerpunkte und gehörten so damals zu den gefährlichsten Angreifern der DEL2. Dieses Jahr sind sie in Bietigheim erstmals wiedervereint. Wenn das Trio zusammen auf dem Eis ist, bewegt sich das Spiel fast ausschließlich vor dem gegnerischen Tor.

Vor dem Spiel am Freitagabend, wenn der EHC Bayreuth in die Bietigheimer Arena (19.30 Uhr) kommt, dämpft Steelers-Geschäftsführer Volker Schoch die Euphorie. „Wir haben immer mal wieder mit einem Tor Unterschied gewonnen, das kann man auch verlieren“, sagt er. Am Ende sei es wichtiger, nach den 52 Hauptrundenspielen in den Play-offs noch fit genug zu sein.

Denn dass die Serie der Bietigheimer hält, ist nicht sicher. Die Steelers müssen auf fünf Spieler und somit auf eine komplette Eisbesetzung verzichten – Kodi Schwarz, Andrew McPherson, Alexander Preibisch, Marcus Sommerfeld sowie der Teamkapitän Adam Borzecki fehlen verletzt. „Das wird eine Herausforderung, die Bayreuther sind sehr laufstark“, sagt Schoch. Aber die Mannschaft habe wieder und wieder gezeigt, dass sie die Ausfälle gut ausgleichen könne. „Und wenn irgendwann alle Spieler an Bord sind, dann wird unser Team noch besser sein.“

Zwar rangieren die Bayern momentan in der Tabellenmitte, haben aber diese Saison bereits unter anderem den Tabellen-Dritten SC Riessersee ärgern können. In Bietigheim erwartet man daher trotz der bisherigen Spielstärke ein enges Spiel. Auch der ESV Kaufbeuren, bei dem die Steelers am Sonntag (18.30 Uhr) zu Gast sind, wird wohl nicht einfach. Es ist das zweite Spiel in der neuen Kaufbeurer Arena, in der die Gastgeber unbedingt ungeschlagen bleiben wollen.