In diesen Tagen wird das Fundament für das neue Wohn- und Geschäftshaus am Bihlplatz eingegossen. Diskussionen gab es im Vorfeld über die Planung für das Erdgeschoss.

S-Süd - Ganz unumstritten waren die Pläne für die Böblinger Straße 160 nicht. Das Neubauprojekt wird den gegenüberliegenden Bihlplatz prägen und hat deshalb für Heslach städtebauliche Bedeutung. „Es war gewünscht, dass ins Erdgeschoss ein großer Supermarkt kommt“, benennt der Bauträger Roland Teufel den Punkt, der für die meisten Diskussionen in den Entscheidungsgremien der Stadt gesorgt hat. Teufel, geschäftsführender Gesellschafter von Modernbau, setzte sich für eine Parkebene im Erdgeschoss ein.

 

Der Kompromiss: Hin zum Bihlplatz gibt es zwei Ladenfronten, dazwischen verläuft die Einfahrt zur Parkgarage dahinter. Für Teufel ist das eine tragfähige Lösung. „Einen Supermarkt geben die Parkmöglichkeiten in der Böblinger Straße nicht her“, sagt der Unternehmer. Die beiden nun geplanten Ladengeschäfte – ein größeres und ein kleines mit insgesamt 83 Quadratmetern– könnten dagegen auch von einem Ladenbesitzer gemeinsam genutzt werden, ist sich Teufel sicher. Verkauft sei bislang keines der beiden Geschäfte, es gebe aber Interessenten.

Pro Quadratmeter kosten die Wohnungen bis zu 3700 Euro

Noch haben die potenziellen Besitzer Zeit, denn in diesen Tagen wird erst das Fundament für das Wohn- und Geschäftshaus eingelassen. Wer allerdings auf eine der elf Wohnungen in dem mehrstöckigen Neubau hofft, der ist schon jetzt zu spät dran. Diese sind alle verkauft. Zum Teil haben sie Investoren erworben, um sie zu vermieten; die Hälfte der Käufer will selbst in dem Haus am Bihlplatz wohnen. Die Preise für die Wohnungen lagen zwischen 3200 und 3700 Euro je Quadratmeter. „Grundstücke in der Nähe von S-Bahn oder Stadtbahn werden immer attraktiver“, erklärt Teufel, weshalb bereits mit Baubeginn keine der Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen mehr auf dem Markt ist.

Was die Lage generell anbelangt, sieht Teufel den Bihlplatz als Ausnahme entlang der Böblinger Straße in Heslach. „Dort gibt es alles. Apotheke, Weinstube, Bäckerei und Buchhandlung laden zum Verweilen ein“, sagt der Unternehmer. Zumal die Belastung durch den Autoverkehr erträglich sei. Nachholbedarf in städtebaulicher Hinsicht, sieht Teufel eher, wenn es um die Streckenabschnitte der alten Bundesstraße zwischen den zentralen Plätzen geht. Gerade der hohe Leerstand der Ladengeschäfte sei für Investoren unattraktiv, sagt Teufel, selbst „alter Heslacher“.

Unabhängig von dieser Ausgangssituation glaubt der Bauträger an ein hohes Entwicklungspotenzial für Heslach in den kommenden 20 Jahren. „Dieser Teil von Stuttgart-Süd ist dran. Die nächste Generation möchte wieder ein Viertel, in dem sie es sich leisten kann, zu leben“, sagt Teufel in dem Wissen, dass sich dann unweigerlich weitere Investoren für das Gebiet interessieren und die Grundstückspreise weiter steigen werden – vergleichbar mit der Entwicklung im Heusteig- und Lehenviertel. Auch deshalb verrät Teufel nicht die Adressen für die nächsten beiden Bauprojekte, die er in Heslach plant.