Eigentlich sollte der Biketower, eine vollautomatische Parkgarage für Räder, am Bahnhof Waiblingen Anfang April den Probebetrieb aufnehmen. Doch daraus wird wohl nichts – wir verraten, woran das liegt.

Waiblingen - Das Fundament des Biketowers am Waiblinger Bahnhof steht – der Rest aber lässt noch auf sich warten. Wann die vollautomatische Parkgarage für Fahrräder tatsächlich fertig wird, das steht derzeit in den Sternen. „Die Firma, die den Aufbau liefern soll, lässt uns hängen“, erklärte der Baubürgermeister Dieter Schienmann am Donnerstagabend in der Gemeinderatssitzung. Laut Vertrag sollte das rund zehn Meter hohe Radparkhaus für rund 120 Drahtesel am 4. April fertig sein und in Probebetrieb gehen. Rechtzeitig vor der Remstal-Gartenschau, bei der die Stadt Waiblingen mit dem innovativen Parkhaus gerne ein Zeichen gesetzt hätte.

 

Arbeit an Außenanlage wird vorgezogen

„Das tut schon etwas weh“, sagt Michael Seeger, der den Fachbereich Städtische Infrastruktur leitet, und nun entschieden hat, die Arbeiten an den Außenanlagen, die normalerweise nach der Montage des Radhauses vorgenommen werden, vorzuziehen. In der kommenden Woche werde man loslegen – und parallel dazu bei der zuständigen Firma Nussbaum Technologies in puncto der Terminplanung nachhaken, so Seeger.

Die Aufzugstechnik des nach Art eines Hochregallagers gestalteten Biketowers gebe es schon. Knackpunkt sei offenbar die Hülle, um deren Montage sich ein Stahlbauer kümmern müsse. Und der sei laut der beauftragten Firma noch nicht gefunden. Was erklärt, wieso deren Projektleiter der Stadt bisher keinen genauen Termin nennen konnte, wann der Biketower vollendet sein wird. Das Bauwerk kostet insgesamt rund 800 000 Euro, wovon die Stadt Waiblingen 320 000 Euro übernimmt, die Restsumme der Verband Region Stuttgart.

Verzögerungen auch andernorts

Zu den Konsequenzen sagt Michael Seeger: „Wir haben einen klaren Termin- und Zahlungsplan und Vertragsstrafen, wenn der Termin am 4. April gerissen wird. Aber erst dann können wir reklamieren.“ Im Gemeinderat hat die Verzögerung teils Erstaunen, teils Unmut ausgelöst. „Ich wundere mich schon etwas, dass der Vertragspartner sich erst jetzt nach einem Schlosser umschaut“, sagte etwa Roland Wied (SPD).

Dass Verzögerungen keine Ausnahme sind, dürfte da ein schwacher Trost sein. In Ravensburg beispielsweise ging das ebenfalls von der Firma Nussbaum Technologies erstellte Radhaus laut Berichten der „Schwäbischen Zeitung“ statt im August 2017 erst im Frühjahr des darauffolgenden Jahres offiziell in Betrieb.