Dirk Niebel wurde Chef des Entwicklungshilfeministeriums, das er im Wahlkampf noch abschaffen wollte. Gleichwohl überraschte er durch Fleiß und Reformbereitschaft. Die drei staatlichen Vorfeldorganisationen, die Entwicklungsprojekte abwickelten, führte er zur Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit zusammen. Dies gilt als sein größter Erfolg. Kritiker bemängeln, dass er die Entwicklungspolitik in internationalen Gremien vernachlässige und zu wirtschaftsnah agiere. Außerdem konnte er sein Budget nicht auf das international zugesagte Niveau erhöhen. Schlagzeilen machten seine Soldatenmütze und der Kauf eines Teppichs in Afghanistan, der im Flieger des BND-Präsidenten nach Deutschland befördert wurde. Auch seine Neigung, im Ministerium Leute mit FDP-Parteibuch zu positionieren, stieß auf Kritik. Das Verhältnis des Liberalen zu den Nichtregierungsorganisationen in Deutschland gilt – nicht zuletzt wegen einiger flapsiger Bemerkungen – als angespannt. (tm)

 

Gesamtnote 2-3