Bei der Fußball-Weltmeisterschaft präsentiert sich Russland als offenes und aufgeschlossenes Land. Doch dieses Image dürfte nicht von Dauer sein, meint unsere Moskau-Korrespondentin Inna Hartwich.

Korrespondenten: Inna Hartwich

Moskau - Sie können feiern, die Russen. Ausgelassen, emotional, lange. Sie konnten das bereits vor dieser Fußball-Weltmeisterschaft, allerdings stets im Privaten. Die WM spülte diese Feierfreude hinaus auf die Straße, in die Öffentlichkeit, ließ sie auf all die Lateinamerikaner, die Europäer, die Afrikaner, die Asiaten treffen und zeigte der Welt dadurch das, was diese Welt nicht erwartet hatte, was die Russen selbst nicht erwartet hatten: ein vermeintlich neues russisches Gesicht. Nicht das mürrische, das graue. Sondern sie zeigten sich zugänglich und aufgeschlossen.