Bilanz der KSK Göppingen Neue Bezahlmethoden sind im Kommen
Die Kreissparkasse Göppingen hat Geschäftszahlen für 2024 vorgelegt. Der Vorstandschef Klaus Meissner spricht von einem „ordentlichen, auskömmlichen Ergebnis“ in schwierigen Zeiten.
Die Kreissparkasse Göppingen hat Geschäftszahlen für 2024 vorgelegt. Der Vorstandschef Klaus Meissner spricht von einem „ordentlichen, auskömmlichen Ergebnis“ in schwierigen Zeiten.
Hinter der Kreissparkasse Göppingen liegt ein besonderes Jahr: Ende 2024 ging der langjährige Vorstandsvorsitzende Hariolf Teufel in den Ruhestand. Klaus Meissner rückte an die Spitze des Geldinstituts und Cindy Berend ist jetzt stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Während intern der Übergang fließend und geräuschlos über die Bühne gegangen sei, sah sich die Kreissparkasse externen Einflüssen ausgesetzt.
Globale Krisen, eine schwächelnde Wirtschaft in Deutschland und zuletzt – nach dem Aus der Ampel-Regierung – ein politisches Vakuum hätten auch im Kreis Göppingen Spuren hinterlassen, meinte Meissner. Doch die Kenntnis des Landkreises und die Verbundenheit mit den Menschen und Unternehmen hier seien „seit jeher zu einem guten Teil Garant des Geschäftserfolgs der Kreissparkasse“. Der Vorstandschef sprach in Anbetracht dieser Gemengelage von einem „guten, ordentlichen Ergebnis“.
Die Bilanzsumme ist auf 6,45 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Wachstum von 1,1 Prozent (Vorjahr 6,38 Milliarden Euro). Die Kundeneinlagen beliefen sich zum Stichtag 31. Dezember 2024 auf 4,91 Milliarden Euro (Vorjahr 4,78 Milliarden Euro). Das entspricht einem Wachstum von 2,7 Prozent. Die Normalisierung der Zinsstrukturkurve habe die Lage aus Sicht der Kunden entspannt, der Aufbau von Geldvermögen werde ihnen erleichtert. Insbesondere Privatkunden hätten dies genutzt: Ihr Geldvermögen verzeichnete zum Stichtag ein Wachstum um 5,0 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro.
Bei den Gewerbe- und Unternehmenskunden stellt sich die Sache anders dar: „Während im Jahr 2023 beim Geldvermögen noch ein Plus um 5,3 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro festzuhalten war, notierten wir für das Jahr 2024 ein Minus um 3,3 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro“, berichtete der Vorstandsvorsitzende. Da es sich um eine Stichtagsbetrachtung handele, wolle er den Rückgang aber nicht überbewerten.
Dass Deutschlands Wirtschaft auf der Stelle tritt und dadurch Unternehmen mit angezogener Handbremse unterwegs sind, spürt die Göppinger Kreissparkasse auch bei der Kreditaufnahme. Die Kundenausleihungen zeigten ein gemäßigtes Wachstum um 0,8 Prozent. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 verbuchte das Geldinstitut 4,63 Milliarden Euro (Vorjahr 4,59 Milliarden Euro). Der Anstieg sei laut Meissner unter anderem auf ein Anziehen bei der privaten Wohnbaufinanzierung zurückzuführen. Dass sich der Trend bei der privaten Wohnbaufinanzierung umkehrt, bewertet Klaus Meissner als positives Zeichen, „allerdings hängt sie stark an der Entwicklung der Zinsen ab“, schränkt Meissner ein. Für das laufende Jahr erwartet er eher eine Seitwärtsbewegung. Im Jahr 2024 lag das Neugeschäft bei rund 279 Millionen Euro gegenüber 245 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Wohnungsbaukredite im Bestand beliefen sich auf rund 2,4 Milliarden Euro, das entspricht gegenüber 2023 einem Zuwachs in Höhe von rund 110 Millionen Euro (1,7 Prozent). Auch bei einer wichtigen Kennzahl, die die Bankenaufsicht fordert, um Risiken abzufedern, kann die Kreissparkasse punkten: Sie wird ihr Eigenkapital voraussichtlich um 40,1 Millionen Euro stärken.
Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Cindy Berend warf einen Blick auf das Wertpapiergeschäft des Jahres 2024. Fazit: Der positive Trend aus 2023 habe sich fortgesetzt. Viele Kundinnen und Kunden hätten verstanden, dass Aktien und Investmentfonds langfristig meist eine deutlich höhere Rendite erzielten als klassische Sparprodukte. Der Depotbestand habe zum Jahresende 2024 rund 1,6 Milliarden Euro ausgewiesen, das bedeutet ein Plus von 3,91 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Wertpapierertrag lag bei 11,58 Millionen Euro (Vorjahr: 10,32 Millionen Euro). „Wir sehen einen klaren Trend Richtung Wertpapiersparen“, fasste Berend zusammen.
Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende machte auf eine weitere Entwicklung aufmerksam: Mobiles Banking und Kartenzahlungen spielen eine immer größere Rolle. 74 Prozent der Privatgirokontobesitzer haben 2024 ein Mobiles-Banking-Verfahren genutzt, auch die Online-Banking-Quote sei gestiegen. „Das Bezahlen mit Uhr und Handy setzt sich mehr und mehr durch“, sagte Berend. Mediale Beratung und medialer Service seien nicht mehr wegzudenken.
Geschäftsbericht
Die Bilanzsumme der Göppinger Kreissparkasse ist auf 6,45 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Wachstum von 1,1 Prozent (Vorjahr 6,38 Milliarden Euro). Die Kundeneinlagen beliefen sich zum 31. Dezember 2024 auf 4,91 Milliarden Euro (Vorjahr 4,78 Milliarden Euro). Das entspricht einem Wachstum von 2,7 Prozent. Das Geldvermögen der Privatkunden verzeichnete zum Stichtag ein Wachstum um 5,0 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Bei den Gewerbe- und Unternehmenskunden verzeichnete die KSK im Jahr 2024 beim Geldvermögen ein Minus um 3,3 Prozent, das entspricht 1,46 Milliarden Euro. Der Zinsüberschuss war gegenüber dem Geschäftsjahr 2023 rückläufig (125,2 Millionen Euro, Vorjahr 135,3 Millionen Euro). Im operativen Ergebnis vor Bewertung verbucht die Kreissparkasse voraussichtlich 64,6 Millionen Euro (Vorjahr 82,0 Millionen Euro), der voraussichtliche Jahresüberschuss liegt bei 7,1 Millionen Euro.
Zahlen
Die Kreissparkasse Göppingen betreibt 28 Filialen und 30 SB-Filialen und hatte zum Stichtag 21. Dezember 2024 genau 978 Mitarbeitende, davon 52 Auszubildende.