Die neu vermieteten Flächen bleiben weit unter dem Zehnjahresschnitt, die Experten sehen aber eine Besserung und erwarten für 2022 Dynamik und mehr Umsatz.

Stuttgart - Im zweiten Coronajahr hat die Nachfrage nach Büroflächen in der Landeshauptstadt gegenüber dem Krisenjahr 2020 wieder angezogen. Der Flächenumsatz lag 2021 bei 157 200 Quadratmeter, elf Prozent mehr als 2020, berichtet Ellwanger& Geiger (E&G) Real Estate.

 

Vom Rekordwert des Jahres 2016 (432 000 Quadratmeter) sind die Makler weit entfernt, der Durchschnitt lag seit 2010 bei 252 000 Quadratmetern, in diesem Jahr werden 200 000 angepeilt. Die Nachfrage habe sich 2021 erholt, so E&G, Anmietungen habe es vor allem im Segment bis zu 500 Quadratmeter gegeben, insgesamt habe die Zahl der Vertragsabschlüsse mit 248 deutlich über den beiden Vorjahren gelegen. Große Abschlüsse gab es auch: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mietete in Zuffenhausen 11 154 Quadratmeter Büros an, Züblin errichtet in Vaihingen einen Neubau mit 9500 Quadratmeter, der Internationale Bund verkaufte in Möhringen rund 8000 Quadratmeter und mietete sie zurück. Die höchsten Umsätze gab es im Synergiepark Vaihingen/Möhringen mit 46 400 Quadratmetern, darauf folgte die Stuttgarter City (29 600).

Der Leerstand wächst

Kurzfristig könnten in Stuttgart rund 268 000 Quadratmeter Büros bezogen werden, rund acht Prozent mehr als im Vorjahr, die Leerstandsquote erreicht bei einem Bestand von 8,26 Millionen Quadratmeter nun 3,2 Prozent, sie werde bis Ende 2023 deutlich wachsen, so die Experten. Bis dahin sollen rund 27 600 Quadratmeter neue Büroflächen auf den Markt kommen, 47 Prozent davon sind schon heute vermietet. Die Durchschnittsmiete sei leicht auf 16 Euro zurückgegangen, was aber kein Krisensymptom, sondern vielen Abschlüssen in Randlagen geschuldet sei. Die Spitzenmiete liege bei 25 Euro pro Quadratmeter im Monat.