Im vergangenen Jahr ist der Weltmeisterpokal ins Land gekommen – der echte. Im Zuge dieses Triumphes wollten Fälscher Geschäfte machen: Stuttgarter Zollbeamte fanden im Jahr 2014 in kontrollierten Postsendungen sechs gefälschte Weltmeisterpokale.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Im vergangenen Jahr ist zur Freude der Fußballfans in der Republik der Weltmeisterpokal ins Land gekommen – der echte. Doch im Zuge dieses Triumphes wollten Fälscher offenbar Geschäfte machen. Das Stuttgarter Hauptzollamt listet in seiner Bilanz für das vergangene Jahr auf, dass Zollbeamte in kontrollierten Postsendungen sechs gefälschte Weltmeisterpokale fanden. Damit nicht genug: Fälscher und Betrüger verschickten zudem viele Sportschuh- und Trikotplagiate. Rund 6500 gefälschte Artikel, die etwas mit Sport und Fußball zu tun haben, fingen die Beamten des Hauptzollamts bei Kontrollen ab. Insgesamt stoppte das Hauptzollamt Stuttgart im vergangenen Jahr Schmuggelwaren im Wert von 1,5 Millionen Euro und fertigte weit mehr als vier Millionen Ein- und Ausfuhrsendungen ab. Zudem ermittelten die Beamten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit eine Schadenssumme in Höhe von fast 13 Millionen Euro im Jahr 2014.

 

Immer mehr Internetbestellungen aus dem Ausland

Die Plagiate sind, wie viele andere Produkte, in der stetig steigenden Flut von Postsendungen aus dem Ausland, welche der Zoll im vergangenen Jahr kontrollieren musste, in Stuttgart angekommen. Hier spiegele sich der Trend wider, dass Kunden immer häufiger im Internet Waren bestellen – und immer öfter auch direkt von Händlern im Ausland. Im Vorjahr waren noch 36 000 private Postsendungen als Wareneinfuhr aus Nicht-EU-Staaten über die Tische des Zolls gegangen, 2014 waren es 43 000 Päckchen und Pakete. Noch gewaltiger ist die Summe der abgefertigten Ausfuhr- und Einfuhrsendungen insgesamt, bei denen die Zollämter Böblingen, Winnenden, Hafen, Zuffenhausen und Flughafen einen neuen Rekord erreichten: 3,3 Millionen Sendungen wurden ausgeführt, 816 000 Einfuhrsendungen kamen an. Darunter waren die privaten Postsendungen der Bereich mit dem höchsten Zuwachs, teilt das Hauptzollamt mit.

Zigaretten werden oft als Schmuggelware entdeckt

Das Aufdecken des klassischen Schmuggels gehört nach wie vor zu den Kernaufgaben der Zollbeamten. Immer noch vorne mit dabei sind Zigaretten: 840 000 Stück wurden abgefangen; die Schmuggler hatten versucht, die Tabakwaren ins Land zu bringen, ohne die vorgeschriebenen Abgaben zu zahlen. Außerdem wurde versucht, 29 Kilogramm Goldschmuck im Wert von 830 000 Euro ins Land zu bringen. Außerdem wurde knapp ein Kilogramm Rauschgift abgefangen.