Drei Tage lang feierte Esslingen das Schwörfest. Dabei gab es auch Neues zu entdecken. Wie aber wirkten sich der Regen und die Fußball-Europameisterschaft auf die Besucherzahl aus?

Die ersten beiden Tage des diesjährigen Schwörfestes in Esslingen hatten es schwer: Am Freitagabend liefen die EM-Fußballer gegen Spanien auf – eine ziemlich starke Konkurrenz für das Stadtfest. Und am Samstag goss es zeitweise in Strömen. Dennoch ist die Bilanz, die nun die Stadt als Organisatorin zieht, keineswegs schlecht. „Das Wetter tat der Stimmung generell wenig Abbruch“, sagte die stellvertretende Kulturamtsleiterin Jutta Bogdahn-Klotz. Am Sonntag seien dann auch diejenigen gekommen, die den Regen am Vortag gemieden hätten, „sodass wir insgesamt den Eindruck einer gleichbleibend hohen Besucherinnen- und Besucherzahl im Vergleich zu den Vorjahren haben.“ Heißt unterm Strich: „Mit dem Schwörfest 2024 sind wir sehr zufrieden.“

 

Gute Stimmung an allen Tagen

Tatsächlich war die Stimmung durchweg gut, das bestätigten auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Und für diejenigen, die trotz des Regens am Samstag ausharrten, lohnte es sich auch: Die Schirme, unter denen sich die Gäste zusammenfanden, hielten fast alles auf, was an Regen niederkam.

Zwar wurde aus politischen Gründen drei Vereinen der Zugang zum Fest versagt, weil sie nach Auffassung der Organisatoren unter dem Verdacht des Extremismus stehen, aber gleichzeitig gab es neue Teilnehmende wie den deutsch-ukrainischen Verein Perspektive oder den Verein Queer ES, der den Christopher Street Day (CSD) am kommenden Samstag organisiert. Neu war Bogdahn-Klotz zufolge auch die verstärkte Einbindung Esslinger Kultureinrichtungen in das Programm: Das Kulturzentrum Dieselstrasse verlegte mit „LIN“ einen Programmpunkt seines Parklücke-Festivals aufs Schwörfest. Das Kunstdruck Central Theater steuerte den „Krimiwerke Impro-Krimi“ bei.

Kinder vor dem Start beim EZ-Lauf. /Roberto Bulgrin

Besser eingespielt und weitgehend akzeptiert wurde das erst im Vorjahr eingeführte Pfandsystem. Das Geheimnis, warum es besser als im Vorjahr klappte: Es wurden Pfandmarken ausgegeben.

Kommunalpolitische Gegengewichte

Zufrieden ist die Stadt auch mit dem Ablauf der Schwörzeremonie, auf der geopolitische Konflikte in den Vordergrund gerückt wurden, wobei insbesondere der Landrat Heinz Eininger und der Oberbürgermeister Matthias Klopfer mit kommunalpolitischen Themen für ein gewisses Gegengewicht sorgten. Yannic Neldert, der Leiter der Geschäftsstelle Gemeinderat im Büro des Oberbürgermeisters, verwies in seiner Bilanz zudem auf den Tag des offenen Rathauses, an dem Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit hatten, unkompliziert mit den Bürgermeistern ins Gespräch zu kommen. „Das Konzept, einzelne Tätigkeitsbereiche der Stadtverwaltung niederschwellig erlebbar zu machen, hat sich bewährt“, sagte Neldert. Besonders gut angenommen worden seien die Führungen im Alten Rathaus mit interessanten Einblicken in die Ratsarbeit.

Fast 3000 Läufer beim Stadtlauf

Der Abschlusstag begann traditionell mit dem EZ-Lauf, für den sich 2840 Kinder und Erwachsene angemeldet hatten. Auch hier war gute Stimmung. „Das Wetter machte wunderbar mit, die Zuschauer sind im Stimmungshoch, die Läufer enthusiastisch – was will man mehr?“, sagte der Verlagskoordinator Uwe Reichert.