Baden-Württembergs Umweltminister hat eine erste Abschätzung über die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Land im vergangenen Jahr vorgelegt. Danach hat sich die Photovoltaik zur wichtigsten regenerativen Quelle für die Stromerzeugung gemausert.

Stuttgart - Photovoltaik ist jetzt in der Stromerzeugung die erneuerbare Energie Nummer eins in Baden-Württemberg. Sie hat 2014 der Wasserkraft den Rang abgelaufen. Insgesamt hat der Anteil der regenerativen Energien „am gesamten Endenergieverbrauch für Strom, Wärme und Kraftstoffe 2014 mit 12,8 Prozent einen neuen Höchstwert erreicht“, sagte der Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). Er legte mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) eine erste Abschätzung über die Entwicklung im Land im Vorjahr vor.

 

Auch wenn die Erneuerbaren einen neuen Höchstwert erreicht hätten, sei für sie „noch viel Luft nach oben“. Die Landesregierung werde den weiteren Ausbau daher weiter „tatkräftig unterstützen.“

Die Zahlen werden maßgeblich von den Witterungsbedingungen beeinflusst. Nun war 2014 ein „historisch mildes Jahr“. Es ist somit weniger Strom erzeugt und verbraucht worden. Auch zum Heizen war weniger Energie nötig. Zwar ist zum Beispiel auch weniger Biomasse verheizt worden. Doch sank der Einsatz klassischer Energiequellen stärker, sodass im Ergebnis der Anteil der Erneuerbaren am Gesamtverbrauch zunahm – von 12, 5 auf 12,8 Prozent. 2005 waren es noch 8,3 Prozent.

Zur Stromerzeugung trugen regenerative Quellen 2014 bereits 23,3 Prozent bei – 2005 waren es erst 11,4 Prozent. Aus Wasserkraft wurde – witterungsbedingt – 6,9 Prozent weniger Strom gewonnen. Da die Photovoltaik aber um elf Prozent zulegte, konnte sie die Wasserkraft überholen und wurde mit einem Anteil von 7,7 Prozent wichtigste Biostromquelle. Aus Windenergie wurden nur 1,9 Prozent mehr Elektrizität gewonnen als 2013. Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag 2014 somit bei gerade mal 1,1 Prozent .