Kai Diekmann scheidet Ende Januar aus der Bild-Zeitung aus, die er lange Jahre wesentlich mitgeprägt hatte. Jetzt wird gegen Diekmann ermittelt.

Potsdam - Kai Diekmann, derzeit noch Herausgeber der „Bild“-Gruppe, sieht sich laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ mit dem Vorwurf sexueller Belästigung konfrontiert. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam sagte am Freitag auf Anfrage, dass eine Anzeige eingegangen sei und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Der Vorwurf werde nun geprüft. Dem „Spiegel“ (Ausgabe 2/2017) zufolge wirft eine Mitarbeiterin des Springer-Verlags Diekmann vor, sie nach einer Klausurtagung in Potsdam im Sommer belästigt zu haben. Diekmann bestreitet das.

 

Diekmanns Rechtsanwalt Otmar Kury teilte mit: „Der gegen Herrn Diekmann erhobene Vorwurf ist haltlos, und wir haben vollstes Vertrauen in die Arbeit der Ermittlungsbehörden.“

Springer-Sprecherin Edda Fels sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie könne die Angaben des Nachrichtenmagazins bestätigen. Das Unternehmen habe die Vorwürfe mit Hilfe externer Rechtsexperten untersucht und mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln kein strafbares Verhalten Diekmanns festgestellt.

„Die Ergebnisse haben wir mit Einverständnis von Herrn Diekmann an die Staatsanwaltschaft zur rechtsverbindlichen Klärung weitergegeben. Dort wird der Vorgang nun untersucht.“ Es gebe keinen Zusammenhang zur Entscheidung Diekmanns, das Unternehmen Ende Januar 2017 zu verlassen.