Weder die Wehrpflicht, noch die Studiengebühren oder der doppelte Abiturjahrgang aus Bayern ist für Rudolf Dreier von der Uni Freiburg der Grund für die neuerlichen Bewerberrekorde. Das Image, das Angebot und das Prädikat Eliteuni seien eher ausschlaggebend. Die wichtigste Ursache ist für den Sprecher aber das Bewerbungsverfahren. "Die Abiturienten sind zu Mehrfachbewerbungen gezwungen, weil es wieder nicht geklappt hat, ein bundesweites Studienportal einzurichten", bedauert er.

 

Dem stimmt auch der Sprecher der Uni Tübingen zu. "Dass das bundesweite Portal nicht zustande gekommen sei, hat die Studieninteressierten verunsichert". Sie würden jetzt noch mehr Bewerbungen als früher abgeben. "Bis zu 20 Anträge" seien keine Seltenheit. So kommt es, dass in Freiburg 20000 Bewerbungen auf 3500 Aufnahmen kommen, dass Stuttgart mit 17337 Bewerbungen 5000 Anträge mehr bearbeiten muss als im Vorjahr oder Tübingen bei den zulassungsbeschränkten Fächern mit 22500 Bewerbern einen Zuwachs von 50 Prozent verbucht. Den Rekord in Tübingen führt der Sprecher außerdem darauf zurück, dass dort dieses Mal alle Bewerbungen online möglich waren. Das habe die Prozedur vereinfacht.

Ausbauprogramm für Studienanfänger auf 20.000 aufgestockt

Der gestiegene Andrang hat auch damit zu tun, dass das Land mehr Studienplätze geschaffen hat. Schon die CDU/FDP-geführte Landesregierung hatte ihr Ausbauprogramm von 16.000 geplanten Plätzen für Studienanfänger auf 20.000 aufgestockt. Grün-Rot will jetzt bis zum Jahr 2012 noch einmal 2000 Plätze drauflegen.

"Die Hochschulen begrüßen das uneingeschränkt", betont Winfried Lieber für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Doch jetzt müsse dringend die notwendige Infrastruktur geschaffen werden, fordert Lieber angesichts maroder Gebäude und drangvoller Enge in den Hörsälen und Seminarräumen: "Das Raumprogramm muss ausgeweitet werden. Wir müssen so schnell wie möglich Abhilfe schaffen", verlangt der Offenburger Rektor stellvertretend für alle.

Der Boom hat die unterschiedlichsten Gründe. Die Universität Heidelberg nennt Bayern als eindeutige Quelle für den großen Bewerberandrang. Im benachbarten Freistaat haben bereits in diesem Jahr zwei Altersjahrgänge Abitur gemacht: die letzten Schüler des neunjährigen Gymnasiums und die ersten des flächendeckenden achtjährigen. Viele von ihnen suchen einen Studienplatz in Baden-Württemberg, hat eine Sprecherin der Uni Heidelberg ermittelt.

"Ausnahmejahr"

Das schlägt sich wegen der räumlichen Nähe besonders an der Uni Ulm nieder. Dort spricht Beate Mendler, die Leiterin der Zulassungsstelle, von einem "Ausnahmejahr". 40,5 Prozent mehr Bewerbungen waren zu bearbeiten. Für die 686 Studienplätze in sieben Numerus-clausus-Studiengängen gingen 7702 Anträge ein. "Dieses Jahr haben die bayerischen Bewerbungen ganz klar zugenommen", erklärt Mendler. Das sei nicht nur auf Mehrfachbewerbungen, "sondern vor allem auf den doppelten Abiturjahrgang zurückzuführen".

Hierzulande steht im kommenden Jahr der doppelte Abiturjahrgang ins Haus. Das wiederum hält manchen Abiturienten des Jahres 2011 davon ab, erst einmal Pause zu machen oder einen Freiwilligendienst zu leisten. "Ein bisschen Panik wegen des doppelten Abiturjahrgangs", macht Markus Stöckner aus, der Prorektor von Baden-Württembergs größter Fachhochschule, der Hochschule Karlsruhe.

Die Aussetzung der Wehrpflicht werde erst im kommenden Jahr an den Hochschulen so richtig zum Tragen kommen, glaubt der Rektor Winfried Lieber. Auch dass die Studiengebühren in Baden-Württemberg zum Sommersemester 2012 entfallen, habe wohl allenfalls einen "nachrangigen Einfluss" auf die Anzahl der Bewerber.

Kein bundesweites Studienportal

Weder die Wehrpflicht, noch die Studiengebühren oder der doppelte Abiturjahrgang aus Bayern ist für Rudolf Dreier von der Uni Freiburg der Grund für die neuerlichen Bewerberrekorde. Das Image, das Angebot und das Prädikat Eliteuni seien eher ausschlaggebend. Die wichtigste Ursache ist für den Sprecher aber das Bewerbungsverfahren. "Die Abiturienten sind zu Mehrfachbewerbungen gezwungen, weil es wieder nicht geklappt hat, ein bundesweites Studienportal einzurichten", bedauert er.

Dem stimmt auch der Sprecher der Uni Tübingen zu. "Dass das bundesweite Portal nicht zustande gekommen sei, hat die Studieninteressierten verunsichert". Sie würden jetzt noch mehr Bewerbungen als früher abgeben. "Bis zu 20 Anträge" seien keine Seltenheit. So kommt es, dass in Freiburg 20000 Bewerbungen auf 3500 Aufnahmen kommen, dass Stuttgart mit 17337 Bewerbungen 5000 Anträge mehr bearbeiten muss als im Vorjahr oder Tübingen bei den zulassungsbeschränkten Fächern mit 22500 Bewerbern einen Zuwachs von 50 Prozent verbucht. Den Rekord in Tübingen führt der Sprecher außerdem darauf zurück, dass dort dieses Mal alle Bewerbungen online möglich waren. Das habe die Prozedur vereinfacht.

Ausbauprogramm für Studienanfänger auf 20.000 aufgestockt

Der gestiegene Andrang hat auch damit zu tun, dass das Land mehr Studienplätze geschaffen hat. Schon die CDU/FDP-geführte Landesregierung hatte ihr Ausbauprogramm von 16.000 geplanten Plätzen für Studienanfänger auf 20.000 aufgestockt. Grün-Rot will jetzt bis zum Jahr 2012 noch einmal 2000 Plätze drauflegen.

"Die Hochschulen begrüßen das uneingeschränkt", betont Winfried Lieber für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Doch jetzt müsse dringend die notwendige Infrastruktur geschaffen werden, fordert Lieber angesichts maroder Gebäude und drangvoller Enge in den Hörsälen und Seminarräumen: "Das Raumprogramm muss ausgeweitet werden. Wir müssen so schnell wie möglich Abhilfe schaffen", verlangt der Offenburger Rektor stellvertretend für alle.