In dem am Dienstag vorgestellten Bildungsbericht heißt es, Baden-Württemberg und das Saarland hätten den höchste Ausbaubedarf. Für ganz Deutschland müssen den Forschern zufolge bis Ende 2025 rund 785 000 zusätzliche Ganztagsplätze geschaffen werden, um den Bedarf zu decken.

Stuttgart - Baden-Württemberg hinkt bei Ganztagsangeboten für Grundschulkinder nach Angaben von Experten im Ländervergleich hinterher: 22 Prozent der Erst- bis Viertklässler sind von morgens bis nachmittags in Unterricht und Betreuung, wie aus dem Bericht „Bildung in Deutschland 2020“ hervorgeht, der am Dienstag in Berlin vorgelegt wurde. Der Bedarf ist demnach mit 48 Prozent bis 2025 mehr als doppelt so hoch.

 

Baden-Württemberg und das Saarland hätten den höchste Ausbaubedarf, heißt es weiter. Allerdings sind im Südwesten auch kürzere Betreuungszeiten bis zum frühen Nachmittag bei Eltern sehr beliebt. Für ganz Deutschland müssen den Forschern zufolge bis Ende 2025 rund 785 000 zusätzliche Ganztagsplätze geschaffen werden, um den Bedarf zu decken. Solche Angebote tragen maßgeblich zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei.

Intensive Betreuung der Krippenkinder

Besonders gut schneidet Baden-Württemberg hingegen bei der Betreuung der Drei- bis Sechsjährigen ab. Das Verhältnis von Erziehern und betreuten Kita-Kindern liegt im Südwesten bei eins zu sieben, beim Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern bei eins zu zwölf. Die Krippenkinder zwischen Main und Bodensee genießen mit einer Relation von eins zu drei ebenfalls eine intensive Betreuung. Auch bei diesem Wert sind Mecklenburg-Vorpommern und andere ostdeutsche Länder abgeschlagen.

Beim Bildungsstand liegt Baden-Württemberg unter den Flächenländern hinsichtlich des Akademikeranteils mit vorn: 32 Prozent der 30- bis 34-Jährigen haben einen Hochschulabschluss. Dieses Ergebnis entspricht dem Anteil von Bayern und liegt einen Punkt hinter Hessen. Eine Lehre oder eine Fachhochschule haben 52 Prozent absolviert. Wermutstropfen ist der 16-prozentige Anteil ohne Abschluss.