730 Aussteller auf rund 60 000 Quadratmetern: Die Bildungsmesse Didacta startet am Dienstag, 7. März. Was sind besondere Höhepunkte? Wo wird die Zukunft des Klassenzimmers erlebbar?

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

In den Messehallen wird noch auf Hochtouren gewirbelt, am Dienstag öffnet die Didacta ihre Tore. Europas größte Bildungsmesse kehrt zurück auf die Landesmesse, wo sie vor sechs Jahren das letzte Mal gastierte. 730 Aussteller zu den drei Themenbereichen Schule, Frühe Bildung und Berufliche Bildung sind in fünf Hallen auf 60 000 Quadratmetern vertreten, darunter Schulbuchverlage, Möbelausstatter, Ministerien, aber auch die Auslandsschulen. Schirmherrin ist Kultusministerin Theresa Schopper. Die Didacta richtet sich vorwiegend an Fachpublikum. Lehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Fachkräfte aus Kitas machen den Großteil der Besucherinnen und Besucher aus. Eltern mit Interesse an pädagogischen Fragen können aber auch auf ihre Kosten kommen.

 

Was sind die Schwerpunkte?

Der Fachkräftemangel, die psychische Gesundheit von Kindern, die Digitalisierung (auch schon in der Kita) sowie Demokratiebildung in Zeiten von immer mehr Fake News – die Didacta widmet sich den großen aktuellen Herausforderungen des Bildungssystems. Auch Nachhaltigkeit und deren Integration in den Unterricht ist eines der Schwerpunktthemen. Insgesamt gibt es mehr als 1300 Programmpunkte, jede Menge Fachvorträge, Workshops, Seminare und Foren. Das Thema psychosoziale Gesundheit treffe offenbar einen Nerv, sagt Messesprecher Yannik Elsäßer. Eines der Kitaseminare zum Thema sei zum Beispiel relativ schnell ausgebucht gewesen.

Was sind Höhepunkte?

Man habe hochkarätige Rednerinnen und Redner gewinnen können, sagt Didacta-Geschäftsführer Reinhard Koslitz. Ein „Zugpferd“ sei sicherlich Andreas Hofmann mit seinem Angebot „Mobile.Schule“, der mit seinen Lehrerseminaren „für Furore“ sorge. Er ist in Halle 3 zu finden. Referenten von „Mobile.Schule“ gehen zum Beispiel auf der Bühne Fragen nach wie „Macht KI Lehrende arbeitslos?“. Der politische Höhepunkt ist der Bildungskongress der kommunalen Landesverbände mit mehr als 1000 Teilnehmenden. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird sprechen, an einer Diskussionsrunde nehmen unter anderen die Vorsitzenden der Landtagsfraktionen teil.

Wo wird die Zukunft des Klassenzimmers erlebbar?

Zum Beispiel in Halle 1. Dort werden „immersive Erlebniswelten“geboten: Man kann sich mittels Virtual-Reality-Brille im Inneren eines Motors bewegen, aber auch durch eine ägyptische Pyramide spazieren. „Das wird garantiert nicht langweilig“, verspricht Koslitz. Wie ein Klassenzimmer der Zukunft schon heute aussehen könnte, zeigen auch die Stände von Möbelausstattern, die ungewöhnliche Sitzgelegenheiten bis zur Liegelandschaft präsentieren. Schulbuchverlage wie der Klett-Verlag (Halle 3) haben neue Trainings- oder Lerntools auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) mitgebracht und zeigen, wie man KI zum Beispiel für die Leseförderung einsetzen kann. Auch der „Makerspace“ der Stadtmedienzentren Stuttgart und Karlsruhe in Halle 5 ist nicht nur etwas fürs Auge: Hier erfährt man, wie man 3-D-Druck in der Schule einsetzen kann.

Präsentieren sich auch einzelne Schulen?

Nur die Auslandsschulen sind mit einem Gemeinschaftsstand vertreten – Schulen aus 62 Ländern sind dabei. Zielgruppe sind Lehrkräfte, die sich vorstellen können, einige Jahre im Ausland zu verbringen. Aber die Didacta ist keine Art Tag der offenen Tür für Eltern, um zum Beispiel Einblicke in konkrete Stuttgarter Gymnasien und ihre Profile zu erhalten. Was für Eltern interessant sein könnte, so Messesprecher Elsäßer, ist, sich über verschiedene Unterrichtsmodelle zu informieren und pädagogische Ansätze wie Montessori (der Bundesverband zeigt eine Sonderschau) oder Waldorf. Der Samstag sei vom Programm her für Eltern besonders attraktiv.

Wie viele Besucher werden erwartet?

Mit einer Prognose hält sich die Messe zurück, die Nachwirkungen der Pandemie seien bei Messen noch spürbar. 85 000 Besucherinnen und Besucher waren es bei der letzten Didacta in Stuttgart im Jahr 2017, 2014 rund 90 000. Tickets würden inzwischen deutlich kurzfristiger gebucht, sagt Messesprecher Yannik Elsäßer.

Was kostet der Eintritt – und wie kommt man hin?

Tickets gibt es online. Die Tageskarte kostet 15 Euro, ermäßigt 8 Euro, ab 13 Uhr zahlt man 10 Euro, für die Dauerkarte 31 Euro. Geöffnet ist von 9 bis 18 Uhr. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann die S-Bahn-Linie S 2 nutzen oder die Stadtbahnlinie U 6. Wer sich vor allem für die frühkindliche Bildung interessiert, sollte mit der U 6 nur bis zur Haltestelle Messe-West fahren, um schneller zur Halle 9 zu kommen. Alle anderen fahren bis zur Endstation.

Mehr Informationen gibt es unter https://www.messe-stuttgart.de/didacta