Im Bundeskanzleramt spricht Angela Merkel mit dem US-amerikanischen Milliardär Bill Gates über die Ebola-Epidemie. Gates nennt die Krise einen Weckruf.

Berlin - Die Ebola-Epidemie in Westafrika sollte nach Ansicht von Microsoft-Gründer Bill Gates ein Weckruf für die Industrienationen sein. „Ebola hat gezeigt: Soforthilfe ist ebenso nötig wie die langfristige Erforschung vernachlässigter Infektionskrankheiten und der Aufbau von Gesundheitssystemen in ärmeren Ländern“, sagte der Milliardär und Wohltäter am Dienstag bei einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

 

Die Ausbreitung von Ebola sei ein Beispiel dafür, dass diese Hilfe nicht nur den Entwicklungsländern zu Gute käme, „denn Gesundheitskrisen können quasi über Nacht ein globales Ausmaß erreichen“.

Gates ist einer der weltweit wichtigsten Geldgeber bei der Bekämpfung von Kindersterblichkeit. Er dankte Merkel für die aktive Rolle Deutschlands bei Gesundheitsprogrammen in armen Ländern. Merkel ist die Schirmherrin einer Geberkonferenz der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (Gavi) am 27. Januar in Berlin. Gavi hat bereits 440 Millionen Kinder in Entwicklungsländern geimpft und so zur Reduzierung der Kindersterblichkeit beigetragen. Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung ist derzeit der wichtigste private Geldgeber von Gavi.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte nach einem Gespräch mit Gates: „Wir planen, unsere Unterstützung für Gavi auf 40 Millionen Euro jährlich zu erhöhen - vorausgesetzt der Bundestag stimmt zu“. In diesem Jahr sind für die Unterstützung der Initiative im Haushalt 38 Millionen Euro vorgesehen. 2013 hatte die Bundesregierung 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.