Auf der Bildungsmesse Horizon konnten sich Schüler am Wochenende bei zahlreichen Unternehmen und Hochschulen über Berufe, Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten informieren. Auch die Kirche war vertreten.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Stuttgart - Gerichtsvollzieher am Oberlandesgericht Stuttgart, Bühnenbildner am Staatstheater oder doch lieber erst einmal ein Jahr Pause und als Au-pair nach China? 170 Aussteller haben am Wochenende in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle über die vielfältigen Möglichkeiten informiert, die Schüler nach dem Abitur haben. „Die Messe richtet sich in erster Linie an die gymnasiale Oberstufe“, sagte Anette Petzoldt von der Scope Messestrategie GmbH, die die Bildungsmesse Horizon in ganz Deutschland ausrichtet. In Stuttgart war sie bereits zum elften Mal zu Gast.

 

Die Messe möchte eine große Bandbreite an Informationen zu Ausbildungs-, Studien- und Berufsmöglichkeiten bieten. Universitäten und Unternehmen aus Stuttgart und der Region, aber auch aus ganz Deutschland und aus dem Ausland präsentierten sich und ihre Angebote. Am Stand der BW-Bank sprach Laura Eckmann mit den Schülern. Die 19-Jährige macht bei der Bank und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) ein duales BWL-Studium. „Vor zwei Jahren bin ich selbst als Schülerin auf der Bildungsmesse gewesen und fand die Infos wirklich hilfreich“, sagte Eckmann. Am Wochenende teilte sie ihre Erfahrungen mit den Gymnasiasten: „Wir Azubis können schließlich am besten Einblicke aus erster Hand geben, wie ein Studium oder eine Ausbildung in unseren Betrieben abläuft.“

Gefragt sind neben den großen Unternehmen wie Porsche, Festo und Bosch sowie den Universitäten aus Tübingen, Hohenheim und Co. vor allem die Einrichtungen, die Auslandsaufenthalte und Freiwilligendienste anbieten, im europäischen Ausland ebenso wie in Südostasien, Mittelamerika oder Neuseeland. „In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Orientierungsphasen stark gestiegen“, sagte Petzoldt. Sie ergänzt: „Viele Schüler möchten sich nach der Schule erst einmal ein Jahr Zeit nehmen, um herauszufinden, was sie beruflich machen möchten.“

Die Kirche sucht Verwaltungsfachangestellte

Insbesondere auf kaufmännische Berufe und duale Studiengänge legten die Unternehmen den Fokus, berichtete Petzoldt. „Die Resonanz auf die Messe ist durchweg positiv.“ Viele Jugendliche kamen mit ihren Freunden, andere mit den Eltern. In der eigens vom Veranstalter ausgegebenen Tüte sammelten die Besucher zahlreiche Prospekte und Flyer der Einrichtungen, die sie besonders interessierten. Die Horizon kommt bei Schülern an: Fast 11 000 Besucher zählte der Veranstalter im Vorjahr, rund 9200 waren es laut Petzoldt im Jahr 2017. Darunter sind sowohl Jugendliche, die sich einen ersten Überblick über die Berufswelt verschaffen möchten, als auch junge Erwachsene, die bereits konkrete Vorstellungen von dem haben, wo sie einmal hin möchten. „Unser Ziel ist es, dass jeder Schüler mit Antworten auf die Fragen, die er mitgebracht hat, nach Hause geht“, so Petzoldt.

Dass man an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste mit Sitz auf dem Weißenhof nicht nur den Beruf Kunstlehrer erlernen kann, zeigten Kristina Pauli und ihre Kollegen. „Wir möchten unser vielfältiges Angebot an Studiengängen auf der Bildungsmesse publik machen, dazu zählen etwa Architektur, Konservierung und Restaurierung“, so Pauli. In diesem Jahr seien insbesondere die Studiengänge Kommunikationsdesign sowie Kostüm- und Bühnenbild stark nachgefragt. Auch die Kirche ist auf der Horizon vertreten. Beim evangelischen Oberkirchenrat kann man sich beispielsweise zum Verwaltungsfachangestellten oder Fachangestellten für Medien und Informationsdienste ausbilden lassen oder BWL-Dienstleistungsmanagement und sogar Informatik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg studieren. „Viele sind überrascht, dass auch die Kirche eine Verwaltung ist und Ausbildungen und Studiengänge anbietet, wie jede andere Verwaltung auch“, sagte Anna-Lena Maurer.