Am 11. Dezember befassen sich die Bezirksbeiräte aus Zuffenhausen und Stammheim in einer gemeinsamen Sitzung mit der Biogasanlage.

Zuffenhausen - In gut zwei Wochen, am Dienstag, 11. Dezember, gibt es eine gemeinsame Sitzung der Zuffenhäuser und Stammheimer Bezirksbeiräte, in der es um die geplante Bioabfallvergärungsanlage auf dem Gewann Hummelsbrunnen-Süd geht. Es soll der Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) vorgestellt werden. Dieser wiederum ist die Grundlage für die weiteren Planungen.

 

Dass die Biogas-Anlage nach Zuffenhausen kommt, scheint mittlerweile relativ klar zu sein. Bereits im Sommer 2011 hatte der Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) die Verwaltung damit beauftragt, nach einem geeigneten Grundstück für solch eine Anlage zu suchen.

Im Zuge der Untersuchungen waren dann 16 mögliche Standorte unter die Lupe genommen worden. Nach und nach wurden immer mehr davon ausgesiebt, schließlich waren noch drei übrig. Einer davon war das Gewann Sauhalde am nördlichen Ortsausgang von Zuffenhausen. Dieser Vorschlag stieß, wie berichtet, in Zuffenhausen auf herbe Kritik.

Stammheimer haben Bedenken

Daraufhin brachte Thomas Heß, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS), einen neuen Standort ins Gespräch: das Gewann Hummelsbrunnen-Süd, das im Norden Zuffenhausens zwischen Sauhalde und Heinrizau liegt. Als Vorteile nannte Heß die ausreichende Entfernung zur Wohnbebauung (310 Meter zu Häusern in Zuffenhausen, 380 Meter zu Häusern in Stammheim), die Lage in einer Senke sowie eine günstige Anbindung zur Bundesstraße 27. Sowohl im Zuffenhäuser als auch im Stammheimer Bezirksbeirat war der favorisierte Standort vorgestellt und diskutiert worden. In Stammheim wurden einige Bedenken geäußert, ein Beschluss war in der Aprilsitzung aber nicht gefasst worden. „Begeistert ist man nicht“, so umschreibt Bezirksvorsteherin Susanne Korge die momentane Stimmungslage. Sie betont, dass man durchaus auch die Belange der Zuffenhäuser sehe und dem Nachbarbezirk nicht in den Rücken fallen wolle. Wichtig sei, dass in den Detailplanungen darauf geachtet werde, dass die Bürger der beiden Bezirke möglichst wenig Belastungen durch die Anlage selbst und durch die notwendigen Zu- und Abfahrten ausgesetzt werden. Anträge aus Reihen der Fraktionen für die Sitzung am 11. Dezember liegen Korge bislang noch nicht vor.

In Zuffanhausen gibt es immer noch Widerstand

Am Zuffenhäuser Ratstisch gab es von Anfang an starken Widerstand gegen den Bau der Anlage auf Zuffenhäuser Gebiet. Es sei zwar, so der allgemeine Tenor, ein richtiges Projekt, aber am falschen Standort. Vom Bürgerverein war in der Aprilsitzung eine Liste mit 329 Unterschriften gegen das Projekt abgegeben worden, mittlerweile stehen dort fast 600 Namen. Im Begleitschreiben an den Gemeinderat steht, dass man eine Aufweichung des Bauverbots in einem beschlossenen Baugebiet und im regionalen Grünzug nicht tolerieren wolle.

In ihrer Sitzung vom 20. März hatten die Zuffenhäuser Räte einen Forderungskatalog mit sieben Ausgleichsmaßnahmen aufgestellt, die zeitgleich mit dem Projekt Biogasanlage umgesetzt werden sollen. Dazu zählen unter anderem die Weiterentwicklung der Pläne für den Valentienwald sowie der Wegfall der Kompostierungsanlage. Was den Valentienwald angeht, so hat der Gemeinderat mittlerweile sein Entgegenkommen signalisiert. Die Kompostierungsanlage wird aber wohl an ihrem Standort bleiben.

Einen genauen Zeitplan für den Bau der Vergärungsanlage kann die AWS noch nicht nennen. Der, so die Begründung, hänge stark von der Änderung des Flächennutzungsplanes ab. „Wir rechnen mit dieser Änderung in etwa im Frühjahr 2014“, heißt es in einer Stellungnahme. Parallel dazu arbeite die AWS an den Vorbereitungen und der Vergabe für die erforderlichen begleitenden Gutachten.