Affen können auf Bäume klettern, und Menschen an Baumstämmen entlanggehen: mit ein bisschen Übung hätten die Menschen den Affen die Bäume nicht überlassen müssen.

Stuttgart
Als der Affe vom Baum herunterstieg, wurdeer zum Menschen. So einfach darf man sich das vorstellen, aber man darf es so einfach nicht wissenschaftlich vertreten. Ja, es ist richtig:der Affe hat sozusagen vier Hände, die ihm das Klettern leichter machen als dem Menschen, der mit seinen Füßen nicht greifen, dafür aber stehen, gehen und rennen kann. Aber wer sagt denn, dass man, also der Mensch, nicht auch mit zwei Händen und zwei Lauf-Füßen auf Bäume hinaufkommt?Nathaniel Dominy und Mitautoren vom Dartmouth-College, USA, beschreiben in der Fachzeitschrift PNAS das Ergebnis von Feldstudien.

 

Extrem gelenkig bei der Honig-Jagd

Die Wissenschaftler verglichen in Afrika und auf den Philippinen je ein Jäger-und-Sammler-Volk mit einem Landwirtschaft betreibenden Volk. Beide Sammlervölker sind gewohnt, sich Honig von Bäumen zu holen. Dazu „laufen“ die Menschen auf die Bäume: Teile ihrer Fuß-Muskulatur sind länger, so dass sie die Füße extrem nach oben biegen und die Fußsohlen flach auf den Baumstamm stellen können, während sie sich mit den Händen hochziehen. Mit anderen Worten: ein bisschen Training, und der Mensch musste keineswegs die Bäume den Affen überlassen.