Die Stadt Herrenberg wird Modellgemeinde für den Biotopverbund im Landkreis Böblingen. Darin sollen Flächen so verbunden werden, dass Tiere wandern können.

Herrenberg - Die Stadt Herrenberg übernimmt als Modellkommune in diesem Jahr eine Vorbildfunktion bei der Umsetzung des landesweiten Biotopverbunds. Dies schreibt das Landratsamt Böblingen in einer Pressemitteilung. In Kooperation mit dem Regierungspräsidium Stuttgart und dem Landschaftserhaltungsverband Böblingen werden Maßnahmen geplant, um wichtige Flächen für den Naturschutz zu erhalten und zu vernetzen. „Der Biotopverbund ist ein wichtiges Werkzeug um den Rückgang der heimischen Artenvielfalt zu stoppen“ betont Landrat Roland Bernhard.

 

Wildbienen, Froschlurche und Reptilien gehören zu den Tiergruppen, die besonders von der modernen Landschaftsentwicklung betroffen sind. Durch Siedlungs- und Straßenbau, sowie zunehmender Nutzungsintensivierung der Landwirtschaft gehen immer mehr wichtige Lebensräume heimischer Tierarten verloren, oder werden voneinander isoliert. Dem soll mit der Schaffung eines landesweiten Biotopverbunds entgegengewirkt werden. Verschiedene Lebensräume, sogenannte „Biotope“, sollen beispielsweise durch Blühstreifen oder Hecken so verbunden werden, dass Tier- und Pflanzenarten zwischen den Lebensräumen wandern können.

Bis 2030 sollen 15 Prozent der Landesfläche zum Biotopverbund gehören

Im Rahmen des neuen Biodiversitätsstärkungsgesetzes müssen bis 2030 15 Prozent der Landesfläche Baden-Württembergs zu den Offenlandbiotopverbundflächen gehören. Insbesondere die Kommunen sind gefordert, zur Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben beizutragen. Dafür können sie Maßnahmenvorschläge durch ein Planungsbüro für ihre Gemeinde erstellen lassen und diese anschließend umsetzen. Als Modellkommune für den Biotopverbund lässt Herrenberg diesen Frühling ein derartiges Konzept erstellen. „Wir waren sofort bereit, bei diesem wichtigen Thema mitzumachen“ erklärt Susanne Schreiber, Baubürgermeisterin der Stadt Herrenberg.