Am schmotzigen Doschdig sind die Birckhe-Bronna Hexa durch Birkach und Plieningen gezogen. Immer mit dabei ihr Tanzlied Tschu Tschu Wa. Da haben selbst die Mitarbeiter im Bezirksrathaus die Hüften geschwungen.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Birkach/Plieningen - Die Hexen sind zu früh dran. Sie rauchen noch eine, dann steckt die Oberhexe den Kopf durch den Türspalt im Café Fröschle und fragt: „Können wir schon reinkommen, oder futtert ihr noch?“ Beim Essen ist hier keiner mehr, stattdessen warten alle auf den Nachtisch – und das ist an jenem Tag, der bei den Narren schmotziger Doschdig heißt, ein ganz besonderer. Die Birkche-Bronna Hexa sind zu Besuch im Café Fröschle, in dem sich psychisch kranke Menschen treffen.

 

„Oh, ich muss in die Küche gehen, ich hab’ so Angst vor denen“, sagt eine Frau. Dabei scheint sie etwas übrig zu haben für die Fasnet, ansonsten hätte sie sich kaum in die Lederjacke mit Fransen geschmissen. Sie bleibt dann auch am Tisch sitzen. Hexen sind schließlich nicht alle Tage da. Keine fünf Minuten später schallt „Tschu Tschu Wa, Tschu Tschu Wa“ aus dem CD-Spieler, und es wird wild getanzt.

Der Rathaussturm ist höchstens ein Stürmchen

Mit Tschu Tschu Wa haben die Birckhe-Bronna Hexa Erfahrung. An diesem Donnerstag sind zehn der Narren durch Birkach und Plieningen gezogen und haben alles in allem sieben Einrichtungen besucht, zum Beispiel den Kindergarten im Asemwald, das Seniorenzentrum Schönberg und eben das Café Fröschle sowie das Bezirksrathaus.

„Ihr seid heute ja richtig viele“, sagt Regine Theimer, stellvertretende Bezirksvorsteherin, zur Begrüßung. „Schön, dass ihr da seid.“ Wenn am schmotzigen Doschdig die Narren kommen, klingt das in der Regel weniger erfreut. Schließlich geht es dann traditionell an die Krawatten. Doch der Rathaussturm war höchstens ein Stürmchen. Die Hausherrin Andrea Lindel ist offenbar keine Narrenfreundin – und hat sich freigenommen. Was nichts daran ändert, dass die restlichen Mitarbeiter mit den Birckhe-Bronna Hexa Fasching feiern wollen. Den Flur haben sie mit Luftschlangen und Clownsgeschichtern vollgehängt und Sekt, O-Saft sowie Krapfen bereitgestellt.

„So, Freunde der Nacht“, ruft die Oberhexe, die im normalen Leben Fay Duffield-Schwarz heißt, und wischt über ihr Smartphone. Was dann kommt, ist klar: Tschu Tschu Wa, Tschu Tschu Wa und so weiter.