Die FDP, sagt ihre baden-württembergische Landeschefin Birgit Homburger, besteht auf einem schwarz-gelben Kandidaten.

Berlin - Der Rücktritt von Christian Wulff sei richtig gewesen, sagt Birgit Homburger. Damit sei weiterer Schaden für das Amt des Bundespräsidenten vermieden worden.

 

Frau Homburger, sind Sie nach dem Rücktritt des Bundespräsidenten erleichtert oder betrübt?

Der Bundespräsident verdient für seine Entscheidung Respekt. Er hat unter den gegebenen Umständen die richtige Entscheidung getroffen, um damit weiteren Schaden vom Amt des Bundespräsidenten abzuwenden.

Was muss jetzt geschehen?
Die Parteivorsitzenden der Koalitionsparteien werden sich jetzt zusammensetzen und einen Vorschlag für das Amt des Bundespräsidenten erarbeiten. Damit werden wir dann auf die Opposition zugehen.

Wie wichtig ist Ihnen ein überparteilicher Kandidat? Würden Sie, um das Ziel von Kanzlerin Angela Merkel zu erreichen, auf einen schwarz-gelben Vorschlag verzichten?
Wir haben die Aufgabe, einen überzeugenden Kandidaten für dieses Amt zu finden. Da steht nicht Parteipolitik im Vordergrund. Wir werden eine Persönlichkeit finden, die die Menschen überzeugen kann und dem Amt das nötige Gewicht wieder zurückgeben kann.

Aber die Reihenfolge ist klar: erst verständigt sich Schwarz-Gelb, und dann kann sich die Opposition entscheiden, ob sie zustimmt oder nicht?
Ich halte es für absolut notwendig und richtig, dass wir uns zunächst innerhalb der Koalition auf eine Lösung verständigen. Das sieht die Opposition offenbar anders. Es wird aber keine gemeinsame Findungskommission geben.

Muss es eine schnelle Lösung geben, oder sollten Sie sich eher Zeit lassen?
Wichtig ist, einen Kandidaten zu finden, der dieser Aufgabe gewachsen ist und Vertrauen bei den Menschen genießt. Wenn das schnell geht, umso besser. Ich gehe davon aus, dass die Koalition bald einen überzeugenden Vorschlag präsentieren kann.
Das Gespräch führte Thomas Maron.