Die wieder ins Gespräch gebrachte mögliche Bebauung des Birkacher Feldes lässt bei den Leuten vor Ort die Alarmglocken schrillen. Deshalb hat sich nun ein Aktionsbündnis formiert – mit eindeutigen Zielen.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Birkach - In Birkach hat sich ein Aktionsbündnis Birkacher Feld formiert. Dieses sei inzwischen auf über 20 Organisationen, Initiativen und Parteien angewachsenen, die Federführung habe der Bürger- und Kulturverein Birkach inne. Bei der Gründung vergangene Woche „wurden einvernehmlich Ziele, Maßnahmen und Aktionen beschlossen“, steht in einer Mitteilung des Bündnisses.

 

Grund, dass sich die Birkacher jetzt organisieren, ist die neu entbrannte Debatte über die Bebauung des Birkacher Feldes. Dieses war – wie andere Flächen auch – wieder auf einer Bauliste gelandet. Hier ist zwar längst noch keine Entscheidung gefallen, doch viele Birkacher gehen in Habachtstellung. Bereits in der Vergangenheit war die Bebauung des Birkacher Feldes immer wieder ins Spiel gebracht worden. Dies hatte vehementen Widerstand bei der örtlichen Bevölkerung hervorgerufen.

Ein Ziel verbunden mit einer Forderung

Nun hat das neue Aktionsbündnis offene Briefe verschickt: an den OB Fritz Kuhn, die Stadträte und die OB-Kandidaten. In dem Schreiben stellt es sich und seine Ziele vor: „Es hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit der betroffenen Bevölkerung in den Stadtteilen Birkach, Asemwald, Steckfeld, Chausseefeld und Plieningen, die Bebauung des Birkacher Feldes generell zu verhindern.“ Dies ist verbunden mit einer Forderung: „Wir fordern den Gemeinderat und alle politisch Verantwortlichen der Stadt Stuttgart nachdrücklich auf, die Debatte über das Birkacher Feld sofort zu beenden und eine Bebauung definitiv auszuschließen.“

Nachverdichtung statt Freiflächen versiegeln

Das Birkacher Feld sei eine wichtige Frischluftschneise und ein Naherholungsgebiet, zudem werde es landwirtschaftlich genutzt. „Es leistet damit auch einen maßgebenden Beitrag zur Attraktivität des Wohnens im Filderraum“, argumentiert das Bündnis. Es verweist zudem auf die Filderstudie, die Entwicklungspotenziale vor allem rund um den Flughafen auslotet. Dadurch gerieten die Filder immer mehr unter Druck. Umso wichtiger seien Freiflächen wie das Birkacher Feld. Die Stadt Stuttgart solle eher auf Nachverdichtung setzen, als Freiflächen zu versiegeln.

Der Brief schließt mit dem Versprechen, nicht locker zu lassen, bis das Ziel erreicht sei. Das sei bereits 2005 und 2006 gelungen. „Sie können versichert sein, dass wir im Rahmen unserer zivilgesellschaftlichen Verantwortung für Nachhaltigkeit und ein lebenswertes Stuttgart auch jetzt alle Möglichkeiten der Beteiligung und Mitwirkung an der Meinungs- und Willensbildung nutzen werden.“