Jane Birkin war die Namensgeberin einer Kult-Tasche. Dass dieses Modell überhaupt entworfen wurde, ist dem praktischen Naturell der Künstlerin zu verdanken.
Mit was wird Jane Birkin auch über ihren Tod hinaus wohl in Verbindung gebracht werden? Sicherlich mit zwei Dingen: Zum einen wird es der Chanson-Klassiker „Je t’aime... moi non plus“ sein, das Skandallied der wilden 60er schlechthin. Ein Chanson, den sie 1969 gemeinsam Serge Gainsbourg eingesungen hatte, und der seinen Weg vom Tonstudio direkt auf den Index zahlreicher Radiosender fand.
Zum anderen wird Jane Birkin ziemlich sicher auf ewig mit einer Handtasche in Verbindung gebracht werden, die ihren Namen trägt, nämlich der Birkin Bag. Nun ist die nicht irgendeine Handtasche. Sie ist ein Produkt des Traditionsunternehmens Hermès. Ein Artikel, auf den Kundinnen und Kunden jahrelang warten.
Lange Wartezeiten
Die Nachfrage ist hoch, der Preis ebenso. Mehrere tausend Euro kostet das begehrte Stück. Die hohe Nachfrage bedeutet noch lange nicht, dass Hermès ausreichend Taschen produzieren würde, um alle Käufer zu versorgen. Ganz im Gegenteil. Im Sinne der Qualität bleibt die Produktionsmenge gering, die Wartezeit damit lang und der Wunsch, zum erlesenen Kreis der Besitzer zu gehören, steigt. Zahlreiche Stars und Sternchen schmücken sich mit dem begehrten Accessoire und die Begeisterung für die Birkin Bag ist auch rund 40 Jahre nach der Produktion des ersten Modells ungebrochen.
Über die Jahre ist das Hermès-Produkt sogar zu einem wahren Sammlerobjekt geworden. Auf Auktionen werden immer wieder Kult-Stücke versteigert und Fans legen für diese angeblich fünfstellige Summen hin.
Die Birkin Bag sollte praktisch sein
Die Geschichte der Birkin Bag reicht vier Jahrzehnte zurück. Jane Birkin sitzt 1981 während eines Flugs von Paris nach London neben Jean-Louis Dumas. Dumas, damals Geschäftsführer des Hauses Hermès, plaudert mit der dreifachen Mutter, die sich darüber beschwert, dass es keine praktischen Handtaschen gibt, wenn man mit kleinen Kindern unterwegs sei. Sie träumt von einer Tasche, in die alles hineinpasst.
Dumas überlegt hin und her und entwirft schließlich 1984 ein Modell, das ursprünglich sogar über ein Fach für Milchflaschen verfügte. Der Name: Birkin Bag. Jane Birkin soll sich damals sehr geschmeichelt gefühlt haben.
Jane Birkin selbst besaß nur eine
Und hätte damals jemand gedacht, dass eine Tasche, die ursprünglich dazu dienen sollte Milchfläschchen, Windeln und Spielzeug zu transportieren jemals eine solche Karriere hinlegen würde?
Jane Birkin selbst habe angeblich nur eine besessen und irgendwann sei sie ihr auch zu schwer geworden, wie sie der BBC gegenüber einmal gestand. Sie würde darin viel zu viel mit sich herumschleppen. Und im Übrigen fand Jane Birkin ihr Duett mit Serge Gainsbourg um einiges interessanter als die Birkin Bag. Mit was auch immer man die Künstlerin in Zukunft assoziieren wird, in Erinnerung wird Jane Birkin allemal bleiben. Als Namensgeberin für eine Kult-Handtasche, als Schauspielerin, als Sängerin.
Jane Birkin starb am 16. Juli in ihrem Zuhause in Paris.