Der Papst ruft zum Krisengipfel, aber längst arbeiten allzu viele daran, seine Autorität zu beschädigen, meint unser Kommentator Paul Kreiner.

München - Als Papst Franziskus sein Amt antrat, beschrieb er die Kirche als ein „Feldlazarett“. Offen, voller Barmherzigkeit, sollte sie sein für Menschen, die ihre von Welt und Leben (und Kirche) geschlagenen Wunden behandeln lassen wollten. Heute, sechs Jahre danach, gleicht die katholische Kirche dem, was sie eigentlich heilen sollte. Sie ist ein Schlachtfeld geworden. Tief zerfurcht das Terrain von den Granaten immer neuer Missbrauchsmeldungen aus allen Kontinenten, bebend unter dem „friendly fire“ aus eigenen Rohren und Rohrkrepierern; desertierendes Fußvolk, die einst im Kampf gegen eine „feindliche Welt“ so geordnete Schlachtreihen in heller Auflösung. Und wohin gehen? Keiner weiß es.