Am Mittwoch hatte ein technischer Defekt beim Landesgesundheitsamt den Anstieg der Inzidenzen noch gebremst. Doch am Donnerstag schossen diese in die Höhe wie noch nie an einem Tag. In Stuttgart nahm der Wert um 189 Zähler zu.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Es ist der bisher höchste Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz, den die Landeshauptstadt seit Beginn der Pandemie erlebt hat. Am Donnerstagabend hat das Landesgesundheitsamt für Stuttgart ein Plus von 1189 Neuinfektionen gemeldet. Dadurch schnellt die Inzidenz von vorher 300,8 Fällen pro 100 000 Einwohner auf 489,3 Fälle hoch.

 

Für diese Entwicklung gibt es zwei Gründe, neben der rapiden Verbreitung der Omikron-Variante auch eine technische Ursache. Da es am Vortag eine technische Störung gegeben habe, erklärte das Landesgesundheitsamt, seien am Mittwoch die Meldedaten der Gesundheitsämter in den Kreisen von 13 Uhr an nicht in die Datenbank importiert worden. Das hatte zur Folge, dass etwa in Stuttgart die Inzidenz im Vergleich zum Dienstag sogar wieder von 331 auf 300,8 Fälle gesunken war. Im Verbund mit den aber stark steigenden Infektionszahlen durch die Omikron-Variante hat dieser Nachholeffekt dann zu dem enormen Zuwachs am Donnerstag geführt.

Rems-Murr-Kreis hat weiter die höchste Inzidenz

Ähnlich stark sind auch die Zahlen in den umliegenden Landkreisen gestiegen. Im Kreis Böblingen nahm die Inzidenz von 327,3 auf 472,9 Fälle pro 100 000 Personen zu, das Plus der Neuinfektionen lag bei 745. Im Kreis Esslingen registrierte man 951 Neuinfektionen, die Inzidenz stieg von Mittwoch auf Donnerstag von 316,1 auf 427,3 Fälle. Im Landkreis Göppingen ist der Wert von 271,7 Fällen auf 378,7 gestiegen (bei 374 Neuinfektionen). Im Kreis Ludwigsburg ist der Zuwachs an Neuinfektionen sogar ähnlich hoch wie in Stuttgart (plus 1169), die Inzidenz stieg von 258,7 auf 449,6 Fälle. Der Rems-Murr-Kreis hat weiterhin die höchste Inzidenz in der Region Stuttgart. Dort nahm der Wert bei 618 Neuinfektionen von 403,2 auf 518,6 Fälle pro 100 000 Einwohner zu.

Für die Experten kommen diese Zunahmen allerdings nicht überraschend. Der Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamtes hat für die Landeshauptstadt in nächster Zeit eine Inzidenz in vierstelliger Höhe vorausgesagt.