Die SPD-Politikerin Christine Lambrecht soll in der neuen Bundesregierung Verteidigungsministerin werden. In Berlin äußerte sie sich zu ihren Vorhaben.
Berlin - Die designierte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich für eine Überprüfung von Bundeswehreinsätzen im Ausland ausgesprochen. Diese müssten ständig evaluiert werden, und es müsse einen Plan für die Beendigung („Exit-Strategie“) geben, forderte die bisherige Justiz- und Familienministerin am Montag in Berlin. „Wir haben gesehen beim Afghanistan-Einsatz, wie wichtig das ist“, sagte Lambrecht, die vom designierten SPD-Kanzler Olaf Scholz für das Amt vorgeschlagen wurde.
„Sicherheit wird in dieser Regierung in den Händen starker Frauen liegen“, sagte Scholz. Die Frauen und Männer in der Bundeswehr hätten verdient, dass jemand vorn stehe, der sich für sie einsetze und dafür sorge, dass sie gut ausstatten seien, sagte Scholz und würdigte die bisherige Arbeit von Lambrecht als Bundesministerin.
Respekt und Ausstattung seien wichtig
Lambrecht, die auf Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) folgt, sagte: „Für viele wird die Nominierung als Verteidigungsministerin eine Überraschung sein.“ Sie selbst sehe darin einen großen Vertrauensbeweis und eine Herausforderung. „Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr haben es verdienst, dass wir ihnen mit Anerkennung und mit Respekt begegnen, und ich möchte da ausdrücklich die Reservisten mit einbeziehen.“
Wichtig sei eine entsprechende Ausstattung, sagte die künftige Ministerin. Das Beschaffungswesen müsse dafür modernisiert werden. „Wir müssen diesen Beruf attraktiv machen, damit er demografiefest ist“, sagte sie zudem mit Blick auf den älter werdenden Altersdurchschnitt der Männer und Frauen in der Bundeswehr.