Die Autofahrer müssen schon seit zwei Wochen einen Bogen um das Bismarck-Haus in der Schwabstraße machen. Der Abriss des Gebäudes steht zwar bevor. Allerdings ist die Sicherung der denkmalgeschützten Fassade schwieriger als anfänglich gedacht.

Lokales: Sybille Neth (sne)

S-West - Die Autofahrer müssen schon seit zwei Wochen einen Bogen um das Bismarck-Haus in der Schwabstraße machen. Der Abriss des Eckgebäudes mit den Hausnummern 75 und 77 mit der früheren Apotheke und der Gaststätte Bismarckstube steht bevor. Aber es gibt Verzögerungen wie schon öfter bei der Generalsanierung des Gebäudekomplexes, in dem auf fünf Stockwerken insgesamt zehn Eigentumswohnungen entstehen sollen. Bis auf drei seien alle Wohnungen verkauft, sagt der Investor und Bauherr Emir Demiri. Im Erdgeschoss, wo früher in der Bismarck-Apotheke Pillen und Tropfen verkauft wurden, wird entweder ein Ladengeschäft einziehen oder ein Restaurant eröffnen.

 

Kurz nach Pfingsten soll der Bagger anrollen, dann könne der Teilabriss beginnen, sagt Demiri. Nur die denkmalgeschützten Grundmauern und die Fassade bleiben stehen. „Die Vorbereitungen müssen sehr sorgfältig sein“, erklärt er. „Die gesamte Außenwand muss abgestützt werden und das ist kompliziert.“ Er wolle beim Abriss kein Risiko eingehen, betont der Eigentümer. Im Untergeschoss wird bereits gearbeitet, im Innenhof wurden die Garagen abgerissen und ein Schuppen kommt ebenfalls noch weg, um Platz für Parkplätze zu schaffen.

Eine Geschäftsfläche mit gut 300 Quadratmetern

Der Sockel ist alles, was nach dem Zweiten Weltkrieg vom Originalgebäude übrig war. Mit dem Teilneubau wird es wieder auf seine frühere Höhe aufgestockt, sodass das Bismarck-Haus mit den angrenzenden Häusern wieder eine Einheit bildet. Die frühere Gaststätte Bismarckstube und die Apotheke werden zusammengelegt, sodass eine Geschäftsfläche mit gut 300 Quadratmetern mit Gewölbekeller entsteht. Außerdem könnte ein Gastronomiebetrieb auch noch ein Stück der Außenfläche neben der Eisdiele bewirtschaften. „Mir liegen schon 20 Konzepte für die Nutzung des Erdgeschosses vor. Aber es ist noch nichts entschieden“, sagt Demiri. „Ich muss darauf achten, dass die Leute, die oben wohnen, nicht gestört werden. Ich kann denen nicht alles zumuten“, sagt der Bauherr.

Unter den Interessenten an der Gesamtfläche waren auch die früheren Pächter der Bismarckstube. Allerdings konnten sie und Demiri sich nicht über den Mietpreis und das Konzept einigen. Zwischenzeitlich haben die Pächter eine andere Kneipe ganz in der Nähe übernommen.