Jeden Tag erreichen uns Meldungen ohne Sinn und Verstand. Eine davon wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Berüchtigte Kamerafrau aus ungarischem Parlament verbannt.

Budapest - Ein gewinnendes Wesen kann man Petra Laszlo schwerlich attestieren. Die Bilder, wie die ungarische Kamerafrau nach Flüchtlingen tritt, gingen um die Welt. Was eisenharte Verteidiger wie Vinnie Jones vielleicht begeistert hätte – rein sportlich natürlich –, kam beim Rest der Welt nicht ganz so gut an: Laszlo verlor ihren Job beim TV-Sender N1TV, der der rechtsextremen Jobbik-Partei nahesteht, erhielt Morddrohungen und wurde wegen Landfriedensbruchs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Ihre Entschuldigung verhallte, denn ihr Mea culpa klang eher nach fauler Ausrede, denn nach Reue. Zudem überwog das Selbstmitleid. Der russischen Zeitung „Iswestija“ erklärte sie: „Mein Leben ist ruiniert. Es ist unwahrscheinlich, dass ich wieder einen Job kriege.“

 

Nun hat Petra Laszlo erneut zugeschlagen – zumindest verbal. Während eines Interviews im ungarischen Parlament soll sie einen Abgeordneten beleidigt haben, wofür sie nun Hausverbot bekam. Das Verbot für Petra Laszlo gelte noch während der laufenden Legislativperiode bis Mitte Dezember, erklärte der Pressesprecher des Parlaments, Zoltan Szilagyi. Auf einem Video ist zu sehen, wie sich Laszlo, die mittlerweile für eine Pro-Regierungs-Webseite arbeitet, auf dem Flur des Parlaments mit Gyorgy Szilagyi , einem Abgeordneten der Jobbik-Partei, streitet. Szilagyi habe sich geweigert, die Fragen Laszlos zu beantworten, weil sie nur Propaganda für die Regierung betreibe. Ohnehin wundere er sich, dass sie für die Webseite pestisracok.hu arbeite, soll Szilagyi erklärt haben. Das konnte die resolute Blondine natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Was Laszlo antwortete, ist leider nicht überliefert, es reichte jedoch für ein Hausverbot. Inzwischen hat sich Laszlo entschuldigt. Dabei kann Gyorgy Szilagyi fast froh sein. Immerhin hat sie ihn nicht getreten.