Zehntausende sind nach dem Tod von George Floyd vor gut einem Jahr auch in Deutschland auf die Straße gegangen, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Die Hoffnungen damals waren groß. Was hat sich seither verändert – und wie sehen Schwarze Deutsche die Situation heute?
Stuttgart - Es war das erste Mal, dass Nadia Asiamah eine Demonstration organisierte, überhaupt das erste Mal, dass sie für ein politisches Anliegen auf die Straße ging. Doch das Video vom gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen weißen Polizisten in den USA hatte zu viel in ihr ausgelöst. Also tat sich die Stuttgarterin mit Perla Londole aus Mainz zusammen, die sie von Instagram kannte. Über die sozialen Medien planten die beiden einen stillen Protest, eine Silent Demo zum Gedenken an Floyd. Und immer mehr überwiegend junge Menschen schlossen sich ihnen an.