Bei der zweiten „Black Lives Matter“-Demo in Stuttgart haben die Veranstalter bewusst einen anderen Ort für ihre Proteste gewählt. Rund 500 Menschen haben an der Demo gegen Rassismus teilgenommen.

Stuttgart - Am Samstagmittag hat zum zweiten Mal die Silent Demo gegen Rassismus in Stuttgart stattgefunden. Nicht jedoch wie vor drei Wochen im Schlossgarten, sondern im Stadtgarten neben der Universität. „Dort können die Abstandsregeln besser eingehalten werden und wir haben die Menge im Blick“, sagt Mitorganisator Lionel Njoya. Aus Solidarität mit der Polizei und um Ausschreitungen zu verhindern, hat das Organisationsteam einen geplanten Marsch im Vorfeld der Demo abgesagt. „Wir distanzieren uns klar von den Geschehnissen am vergangenen Wochenende“, sagt Njoya.

 

Entsprechend eröffnete er die Kundgebung mit den Worten: „Wir sind in Stuttgart und nicht in Amerika.“ Vor und während der Demo habe eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei stattgefunden. Mit rund 500 Demonstranten nach Polizeiangaben fiel die Teilnehmerzahl deutlich geringer aus als vor drei Wochen. Angemeldet hatten die Veranstalter 1.500 Teilnehmer. Die Kundgebung verlief friedlich.

Keine Proteste mehr, dafür mehr Projekte

Die Redebeiträge und Musikeinlagen wurden immer wieder von fünfminütigen Schweigeminuten unterbrochen. Künftig wollen die Verantwortlichen deutschlandweit laut Mitorganisatorin Kousar Qasim nicht mehr nur zu Protesten aufrufen, sondern auch Projekte anstoßen und einen Verein gründen.

Anders als der Silent Protest ist die Demonstration des Bündnisses „Stuttgart gegen Rechts“ am Sonntag politisch motiviert. Sie findet in der Innenstadt statt und richtet sich gegen eine Kundgebung des AfD-Landesverbandes.