Black Lives Matter in Stuttgart George-Floyd-Graffiti am Züblin-Parkhaus darf bleiben

Am Züblin-Parkhaus wird George Floyd mit einem Graffiti gedacht. Der Schriftzug zeigt, dass der Rassismus in den USA Stuttgart nicht kalt lässt. Laut den Parkhausbetreibern soll das Werk bleiben.
Stuttgart - Stuttgart gedenkt dem durch Polizeigewalt ums Leben gekommenen US-Amerikaner George Floyd seit einigen Tagen mit einem Graffiti am Züblin-Parkhaus am Rande des Rotlichtviertels. Gut sichtbar gegenüber des Bolzplatzes, etwa zehn Meter breit, sind die Buchstaben des Mannes, dessen Tod weltweit Proteste auslöst, mit dem Hashtag #saytheirnames überschrieben. Der Urheber ist unbekannt, aber es hat den Anschein, dass das Werk vorerst so stehenbleiben kann.
Denn Fragen der Sachbeschädigung stellen sich bei der bemalten Fläche des Züblin-Parkhauses nicht. „Wir haben die Fläche der Stadt für Graffiti-Kunst zur Verfügung stellt und denken nicht daran, den Schriftzug zu entfernen“, sagt die Objektverwalterin der Betreiberfirma. Die Wand dient als sogenannte Hall of Fame – also als Fläche, die Künstler ganz legal besprühen dürfen.
Kunst und Züblin-Parkhaus nicht neu
So sieht auch die Verwaltung keinen Grund, einzuschreiten. „Die Entscheidung, wie mit dem Graffiti umgegangen wird, obliegt dem Eigentümer“, sagt Martin Thronberens, ein Sprecher der Stadt. Für die inhaltliche Gestaltung der Flächen wie der am Züblin-Parkhaus sei prinzipiell die Stabsstelle Sicherheitspartnerschaft in der Kommunalen Kriminalprävention zuständig, die sich in diesem Zusammenhang aber nicht gemeldet habe.
Auch in anderen baden-württembergischen Städten gedenken Graffiti-Künstler George-Floyd. In einer Mannheimer Unterführung etwa, wo ein Streetart-Künstler nicht nur den Namen, sondern auch das Gesicht des Toten an eine Wand gemalt hat. Mehr dazu im Video:
Die Wandmalerei ist nicht die einzige Anteilnahme, die Stuttgarter an George Floyds Tod zeigen. Am Samstag sind ab 14 Uhr zwei Demos unter dem Banner Black Lives Matter im Schlossgarten geplant. George Floyd starb am 25. Mai 2020 während eines Polizeieinsatzes. Die Szene wurde gefilmt und löst weltweit Proteste gegen Polizeigewalt und strukturellen Rassismus aus.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Züblin-Parkhaus Kunst trifft. So hat die Projektgruppe Ebene 0 das Parkhaus immer wieder zur Kulisse von Kunst- und Kulturaktionen gemacht. Der Ebene 0 wurde auf Ende Juni gekündigt. Die Nachmieter wollen einen Kulturkiosk eröffnen.
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