Ein bisschen geht noch an diesem Wochenende: Die 29. internationale Blickfang-Messe präsentiert bis 1. November in der Liederhalle allerlei Schönes in trister Zeit. Aussteller hoffen auf das Weihnachtsgeschäft.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Flexibilität ist das Gebot der Stunde: Die Blickfang-Macher können davon ein Lied singen. Aber jetzt ist die Design-Messe mit ihrer 29. Auflage bis zum 1. November tatsächlich zurück in der frisch renovierten Liederhalle, und zwar als allererste Veranstaltung. Auch da blieb es spannend, denn während vorne die 80 Aussteller ihre Stände aufbauten, waren hinten noch die Handwerker.

 

Besucherzahl wird streng überwacht

„Mit Sicherheit gutes Design entdecken“ ist das doppeldeutig gewählte Motto in Corona-Zeiten. „Wir haben in Stuttgart sehr gekämpft. Es hängt viel Kraft in diesem Termin“, fasst Geschäftsführer Dieter Hofmann zusammen, was sich hinter den Kulissen abgespielt hat. Dazu gehört auch, dass das Organisationsteam dieser Tage vor dem Verwaltungsgericht gegen die Stadt gewann. Somit gelten für die Blickfang die gleichen Regelungen wie für andere Messen. Besucher müssen sich ein drei Stunden gültiges Online-Ticket für ein bestimmtes Zeitfenster kaufen. Die Öffnungszeiten wurden deshalb erweitert: Am Samstag ist bis 20 Uhr, am Sonntag bis 19 Uhr geöffnet.

„Wir werden niemanden rauswerfen“, kündigt Hofmann an, aber es dürfen sich nicht mehr als 700 Personen auf der Ausstellung aufhalten. Deshalb könnte es zu Stoßzeiten sein, dass neue Besucher warten müssen, bis jemand rausgeht. Es gilt überall Maskenzwang. Wem seine Einmalmaske zu schäbig erscheint, kann sich ja beim Herrenausstatter oder an Johanna Riplingers Stand mit optisch ansprechendem Schutz samt Goldkette eindecken.

Stuttgarter Designer sind gut vertreten

Sie ist auf der Plattform der Stuttgarter Ausstellerinnen zu finden: Zusammen mit der Schmuckdesignerin Jasmina Jovy, dem Taschenlabel Centzeize, den Shirts und Hoodies des Labels Love Society und den grafischen Wandbildern und Postkarten von Eva-Maria Janson. Die Stuttgarter Möbelmacher von wd3 präsentieren mobil einsetzbare Elemente und helfen so eventuelle auch bei der Gestaltung des Homeoffice mit.

Die Blickfang versteht sich derzeit einmal mehr als Förderer der kleinen Labels und Solo-Selbstständigen. Die befürchten durch den aktuellen Lockdown weitere Einbußen, denn viele sind auf das Weihnachtsgeschäft angewiesen. „Eigentlich sind wir so international wie immer“, sagt Projektleiterin Verena Müller und verweist auf die trotz widriger Umstände aus ganz Deutschland, aus Österreich, Bulgarien, Polen und Dänemark angereisten Aussteller. Nur die Schweiz ist entgegen der Ankündigung nicht vertreten: „Wer bei uns dabei gewesen wäre, hätte bei der Rückreise in die Schweiz dort zwei Wochen in Quarantäne gemusst“, erklärt Verena Müller.

Die Onlinetickets gibt es unter hier