Deutschland-Urlauber aufgepasst: Lediglich vier Bundesländer beteiligen sich nicht an der „Operation Speed“ – dem zweiten Blitzermarathon des Jahres 2024. Was zu der Kontrollwoche bekannt ist, die auch in Baden-Württemberg stattfindet.
Schon wieder ein Blitzermarathon in zwölf Bundesländern: Am Montag, 5. August 2024, ist in Deutschland die zweite Blitzerwoche des Jahres angelaufen. Bis zum 11. August führen Polizeibehörden verstärkte Radarkontrollen durch, auch in der Region Stuttgart und in ganz Baden-Württemberg. Diese Aktion, auch als „Operation Speed“ oder „Speedwoche“ bekannt, ist Teil einer europaweiten Initiative zur Verkehrssicherheit.
Im Gegensatz zum Blitzermarathon im Frühjahr gibt es diesmal keinen speziellen Aktionstag mit besonders intensiven Kontrollen. Stattdessen verteilen sich die Messungen gleichmäßig über die gesamte Woche. Autofahrer sollten daher durchgehend besonders aufmerksam sein und sich strikt an Tempolimits halten.
Wo sind Radarkontrollen beim Blitzermarathon in Baden-Württemberg?
Wo genau stärker kontrolliert wird, ist zumindest für Baden-Württemberg nicht überall bekannt. Für die Auswahl der Kontrollstellen und der Schwerpunkte seien die einzelnen Polizeidienststellen zuständig, hieß es. Ortskundige Autofahrer kennen jedoch in der Regel die neuralgischen Punkte und lassen dort besondere Vorsicht walten. Laut ADAC sind insbesondere unfallträchtige Strecken im Fokus. Darüber hinaus wird verstärkt in sensiblen Gebieten geblitzt, etwa in der Nähe von Schulen. Beim letzten Blitzermarathon im April 2024 in Baden-Württemberg hatte es landesweit 250 Fahrverbote gegeben, 85 davon allein in der Region Stuttgart.
Blitzermarathon: Baden-Württemberg und andere Teilnehmer
- Baden-Württemberg
- Brandenburg
- Hamburg
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Rheinland-Pfalz
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Blitzermarathon: Bayern nicht dabei
Nicht alle Bundesländer machen beim Blitzermarathon im August mit. Außen vor sind:
- Bayern
- Berlin
- Bremen
- Saarland
Blitzmarathon, Hightech, Radarkontrollen
Die Polizei setzt bei den Radarkontrollen sowohl stationäre als auch mobile Messgeräte ein. In einigen Regionen kommen auch besondere Geräte wie der „Vitronic Enforcement Trailer“ zum Einsatz.
Ziel der Aktion ist es, das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer für die Gefahren überhöhter Geschwindigkeit zu schärfen. Nicht angepasste Geschwindigkeit gilt nach wie vor als Unfallursache Nummer eins auf deutschen Straßen. Kritiker argumentieren jedoch, dass der Effekt solcher kurzfristigen Aktionen begrenzt sei. Der ADAC beispielsweise sieht den Nutzen des Blitzermarathons skeptisch und plädiert für ganzjährige, kontinuierliche Geschwindigkeitsüberwachung an Gefahrenstellen.
Blitzermarathon und Bußgeldkatalog
Seit der Novellierung der Straßenverkehrsordnung im November 2021 gelten verschärfte Bußgelder für Temposünder. Hier ein Überblick über die aktuellen Strafen:
- Bis 10 km/h zu schnell: 30 € (innerorts), 20 € (außerorts)
- 11-15 km/h: 50 € (innerorts), 40 € (außerorts)
- 16-20 km/h: 70 € (innerorts), 60 € (außerorts)
- 21-25 km/h: 115 € und 1 Punkt (innerorts), 100 € und 1 Punkt (außerorts)
- 26-30 km/h: 180 € und 1 Punkt (innerorts), 150 € und 1 Punkt (außerorts)
- 31-40 km/h: 260 € und 2 Punkte (innerorts), 200 € und 1 Punkt (außerorts)
Spätestens bei Verstößen im Punktebereich kommt man nach einer Radarkontrolle nicht mehr mit einem einfachen Verwarnungsgeld davon, sondern es ist ein saftiges Bußgeld fällig, bei dem zusätzlich noch Verwaltungsgebühren kassiert werden. Vorsicht also beim Blitzermarathon, und nicht nur beim Blitzermarathon!