Nach dem dritten bundesweiten Blitzmarathon zieht die Polizei in Stuttgart und in den umliegenden Landkreisen Bilanz. Das Fazit: In Stuttgart waren die Autofahrer gesitteter unterwegs als vergangenes Jahr.

Region Stuttgart - Am Freitag hat die Polizei in Stuttgart und den umliegenden Landkreisen ihre Bilanz zum Blitzmarathon veröffentlicht.

 

In Stuttgart fiel das Ergebnis der 18-stündigen Aktion erfreulicher aus als im Vorjahr. „Die Tendenz fällt positiv aus - wir haben weniger Verstöße als letztes Jahr“, so ein Polizeisprecher.

"Angemessen" wurden in Stuttgart etwa 9109 Verkehrsteilnehmer, davon waren 93 zu schnell. Im Jahr 2014 waren von den 9558 gemessenen Fahrzeugen rund 142 mit zu hohem Tempo unterwegs. Trotzdem musste die Polizei dieses Mal 33 Anzeigen sowie zwei Fahrverbote in Stuttgart verteilen - 60 Fahrer kamen mit Verwarnungen davon.

Der schnellste Fahrer war auf der Schattenringbrücke im Stuttgarter Süden mit 128 km/h unterwegs, obwohl nur 80 km/h erlaubt sind. Er muss nun mit einem ordentlichen Bußgeld, zwei Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot rechnen.

Auf den nachfolgenden Seiten sehen Sie, welche Bilanz die Polizei in den Landkreisen Rems-Murr-Kreis, Böblingen, Ludwigsburg, Esslingen, Göppingen und in ganz Baden-Würrtemberg nach dem Blitzmarathon gezogen hat.

Rems-Murr-Kreis: Raser haben sich um die Hälfte reduziert

Im Rems-Murr-Kreis kontrollierte die Polizei 27.993 Verkehrsteilnehmer - 325 davon waren zu schnell. In zwei Fällen sprach die Polizei Fahrverbote aus, 20 Mal gab es Anzeigen wegen einer Ordnungswidrigkeit. 307 Mal blieb es bei Verwarnungen.

Die meisten Verstöße gab es in Waiblingen, hier waren 149 Teilnehmer zu schnell unterwegs. Der Schnellste war ein Autofahrer, der mit 160 km/h bei einer erlaubten Geschwindigkeit von 100 km/h durch die Straßen raste.

Im Vorjahr wurden 30.850 Autofahrer kontrolliert - damals gab es rund 144 Anzeigen und 782 Verwarnungen.

Ludwigsburg/Böblingen: Mit 196 km/h geblitzt

Auch die Landkreise Ludwigsburg und Böblingen ziehen ein positives Fazit ihres 18-stündigen Blitzmarathons.

An den 153 Kontrollstellen wurden 68.793 Fahrzeuge "angemessen" und insgesamt 1759 Verstöße festgestellt. Während 1512 Verkehrsteilnehmer mit einem Verwarnungsgeld davon kamen, hatten 247 Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit deutlich überschritten. 21 Mal wurde ein Fahrverbot erteilt.

Der Spitzenreiter war ein 34-jähriger Porschefahrer, der gegen 23.20 Uhr an der Messstelle der Autobahn 81 bei Böblingen-Hulb in Fahrtrichtung Stuttgart mit 196 km/h statt der erlaubten 120 km/h unterwegs war.

„In Relation zur Anzahl der Kontrollstellen bewegen wir uns mit dem Gesamtergebnis etwa auf dem Niveau des Vorjahres, hatten jedoch weniger gravierende Geschwindigkeitsüberschreitungen zu verzeichnen", erklärt der Polizeivizepräsident Roland Eisele.

Esslingen: Fahrer durchschnittlich brav unterwegs

In Landkreis Esslingen wurden die Geschwindigkeiten von rund 34.453 Fahrzeugen gemessen. Obwohl die Aktion vorab breit über die Medien publik gemacht wurden, waren es am Ende doch 1129 Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren. In den meisten Fällen handelte es sich um Geschwindigkeitsüberschreitungen bis zu 20 km/h. Neun Fahrzeuglenker waren so flott unterwegs, dass ein Fahrverbot erteilt wurde.

Wie die Polizei meldet, hielt sich die große Mehrheit der Fahrer jedoch an die Geschwindigkeitsbeschränkungen.

Göppingen: Polizei zieht positive Bilanz

Im Kreis Göppingen zieht die Polizei eine sehr erfreuliche Bilanz des diesjährigen Blitzmarathons. An 27 Kontrollstellen sprachen die Beamten nur 206 Verwarnungen aus. In 30 Fällen kam es zu Anzeigen - vier Autofahrer müssen mit Fahrverboten rechnen.

Auf der Bundesstraße 10 bei Eislingen waren 24 Verkehrsteilnehmer deutlich schneller als erlaubt unterwegs - ein Autofahrer mit 139 Sachen statt der erlaubten 100 km/h. In Heiningen wurde ein 38-Jähriger mit 45 km/h zu schnell geblitzt.

Mit 2,4 Prozent liegt die Quote der beanstandeten Fahrzeuge um 0,6 niedriger als im Vorjahr. Dies zeige, dass sich die Verkehrsteilnehmer mit dem Thema Geschwindigkeit und dem Blitzmarathon intensiv befasst hätten, so die Polizei.

Bilanz in Baden-Württemberg

Mit rund 16300 Temposündern hat die Polizei im Südwesten noch mehr erwischt als bei der vergangenen Aktion. Damals hatten die Beamten den Verkehr landesweit sechs Stunden länger kontrolliert - allerdings etwa 400 Raser weniger geblitzt. Mehr als eine halbe Million Autos seien am Donnerstag kontrolliert worden, teilte das Innenministerium in Stuttgart am Freitag mit.

Rund 18 Stunden waren Polizisten im Einsatz, um Temposünder zu stellen. Innenminister Reinhold Gall (SPD) sagte, die meisten der gemessenen Autofahrer hätten sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit gehalten. Zum dritten Mal machte die Polizei bundesweit mit tausenden Blitzern konzentrierte Jagd auf Raser. In Europa beteiligten sich 22 Länder.