Der SWR-Nachtcafé-Moderator Wieland Backes eröffnet die 60. Saison des Blühenden Barocks. In diesem Jahr ist die Natur dem Kalender vier Wochen voraus, was den Blüba-Chef Volker Kugel nicht nur freut. Denn das dicke Ende kann noch kommen.
Ludwigsburg - Da muss einer 67 Jahre alt werden, um eine Serie zu durchbrechen. Dem „SWR-Nachtcafé“-Moderator Wieland Backes ist es am Freitag gelungen. Der Mann, der sich selbst als Garanten für schlechtes Wetter bei Open-Air-Veranstaltungen bezeichnet, eröffnete die 60. Saison des Blühenden Barock bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad. Und das ihm, dem sie sonst deshalb nach eigenem Bekunden immer gesagt haben: Ach, bleib mal lieber weg.
Kindheitserinnerungen von Wieland Backes
Es war nicht von ungefähr, dass der „Meister der niveauvollen Unterhaltung“, wie der Blüba-Chef Volker Kugel den Redner ankündigte, in diesem Jahr zum Zug gekommen ist. Nach 28 Jahren ist das Backes’ letzte Saison im Schloss Favorite als Talkmaster. Ein Ludwigsburger Aushängeschild hört auf, legte bei dieser Gelegenheit aber gleich auch ein Bekenntnis zur Stadt ab. „Treue ist eine Tugend, die ich gerne pflegen möchte.“ Und diesmal fiel es Backes auch gar nicht schwer, den Namen der gastgebenden Stadt in seiner Anmoderation unterzubringen. Er erzählte von seinen Kindheitserinnerungen an den ersten Blüba-Besuch mit acht Jahren und den im Märchengarten, der fünf Jahre später, 1959, eröffnet wurde, den er als „fantasievolle Insel in einer zu hektischen Welt“ bezeichnete. Als er seine kurze Rede mit dem Märchengartenzitat „Und jetzt machen wir Schluss, denn in fünf Minuten kommen die Tauben zum Aschenputtel“ schloss, ging ein Lachen durch die Schar der Honoratioren aus Stadt und Land. Jeder kennt offenbar die Szene. Wahrscheinlich illustrieren diese Lacher sehr anschaulich die tiefe Verankerung von Märchengarten, Blühendem Barock und Barockschloss bei den Menschen in der Region, die sich von Generation zu Generation zu vererben scheint.